Selbstständige Frauen im Rhein-Sieg-Kreis Neue Gründerinnen-Generation will sichtbarer werden

Rhein-Sieg-Kreis · In Deutschland sind fast doppelt so viele Männer selbstständig wie Frauen. Der Rhein-Sieg-Kreis ist dabei keine Ausnahme. Warum Frauen anders gründen als Männer, darüber gehen die Meinungen auseinander. In einer Frage aber sind sich alle einig.

Clickmer-Wissenschaftlerinnen Elisa Merklinger und Maren Hamann (von links).

Clickmer-Wissenschaftlerinnen Elisa Merklinger und Maren Hamann (von links).

Foto: Juliane Rüdiger

„Frauen gründen anders“, behauptet die Homepage des Beraterinnen-Netzwerkes Bonn/Rhein-Sieg zur Begrüßung. Das Netzwerk hilft Gründerinnen bei Fragen zu Businessplan, Investitionen oder Zielgruppen. Martina Schmidt ist dort Beraterin und leitet die Geschäftsstelle der Arbeitsagentur in Siegburg. „Frauen gründen kleiner und häufig erst einmal in Teilzeit und als Nebengewerbe“, sagt sie. Häufig sei noch die klassische Rollenaufteilung der Grund dafür: Der Mann verdiene genug und die Frau mache sich nebenberuflich selbstständig. Alleinerziehende hingegen starten die Selbstständigkeit in Teilzeit, um nicht gleich die Sicherheit der Festanstellung vollständig aufzugeben. Im Jahr 2021 waren laut Mikrozensus des Statistischen Bundesamtes nur 5,8 Prozent aller weiblichen Erwerbstätigen in Deutschland beruflich selbstständig. Unter den erwerbstätigen Männern lag der Anteil bei 10,4 Prozent – und damit fast doppelt so hoch.