Russischer Fußball-Club Inter Bonn „Plötzlich als Verbrecher abgestempelt“

Bonn · Bei dem russischen Club Inter 2000 Bonn spielen Fußballer aus vielen ehemaligen Sowjetrepubliken. Der Krieg in der Ukraine hat auch Einfluss auf ihr Leben in Deutschland.

 „Wir sind Brüder“: Die Spieler von Inter 2000 Bonn kommen aus verschiedenen ehemaligen Sowjetrepubliken.

„Wir sind Brüder“: Die Spieler von Inter 2000 Bonn kommen aus verschiedenen ehemaligen Sowjetrepubliken.

Foto: Benjamin Westhoff

Gemütlich sitzen die rund 20 Männer zwischen Anfang 20 und Mitte 40 in der Kabine, frisch geduscht, ein Bierchen in der Hand. Eigentlich müsste die Stimmung gut sein, schließlich haben sie ihr Meisterschaftsspiel gerade 8:1 gewonnen. Richtig freuen können sich die jungen Fußballer aber nicht. Dazu sind ihre Gedanken viel zu weit entfernt – und die Inhalte ihrer Gespräche zu sehr auf ein Thema fixiert. „Der Krieg ist bei uns immer im Kopf“, sagt Wilhelm Diner. Denn es geht um Freunde, Verwandte, „unsere Brüder“, sagt Diner. Und um ein plötzlich ganz anderes Leben auch hier in Deutschland.