80-Jährige beherbergt vier ukrainische Geflüchtete „Es ist schon ein Kreuz mit den Behörden“

Bonn · Viel Geduld müssen die ukrainischen Geflüchteten aufbringen, weil die Wartezeit für Termine bei den Ämtern lang ist. Eine 80-Jährige, die gleich vier Personen bei sich aufgenommen hat, äußert zwar Verständnis für die überlasteten Mitarbeiter der Verwaltung, ärgert sich aber über mangelnde Kommunikation und viel Papierkram.

 Mit Broschüren auf Ukrainisch halten Stadt und Polizei für die Geflüchteten seit einigen Wochen viele Informationen rund um ihren Aufenthalt in Bonn bereit.

Mit Broschüren auf Ukrainisch halten Stadt und Polizei für die Geflüchteten seit einigen Wochen viele Informationen rund um ihren Aufenthalt in Bonn bereit.

Foto: Stefan Knopp

Was bewegt ein Rentnerehepaar im fortgeschrittenen Alter, gleich vier ukrainische Geflüchtete aufzunehmen? „Wir mussten doch etwas tun“, lautet die einfache, aber überzeugende Erklärung von Marianne P. Die 80-Jährige heißt in Wirklichkeit anders. Sie möchte ihren richtigen Namen aber nicht in der Zeitung lesen, „weil ich sonst wieder als Gutmensch beschimpft werde“, sagt sie. Gutmensch, das habe sie damals, als sie zwei jungen syrischen Männer vorübergehend ein Dach über dem Kopf geboten hatte, eher als Ironie, ja als Schimpfwort verstanden.