Playoffs 2023 Das ist das Team der Telekom-Baskets
#0 TJ Shorts: Man kann ihn kaum erklären, man muss ihn sehen: Der Baskets-Spielmacher mit den blond gefärbten Haaren ist der MVP der Liga – gewählt mit 88 Prozent der Stimmen von Teamkapitänen, Trainern und Managern der BBL. Auch in der Champions League hat er Chancen im MVP-Rennen. Der Mann aus Kalifornien mit dem Faible für ausgefallene Schuhe, die er auch schon mal in der Halbzeit wechselt, gibt seinem Team das, was es braucht – und wenn es der Buzzerbeater zum Sieg ist. Shorts sehen und staunen!
#3 Tyson Ward: „Sie sagen immer, ich bin verrückt, dann kann ich auch mal verrückte Sachen machen“, sagte der 25-jährige US-Amerikaner nach der Szene der bisherigen Saison im Spitzenspiel gegen Alba Berlin. Er spielte Javontae Hawkins zum Alley-oop-Dunk übers Brett an – eigentlich eine Aktion für eine Show der Harlem Globetrotters. Ward sprüht vor Energie. Im Laufe dieser Saison hat er geschafft, das zu kanalisieren, früher schoss er mit seinem Willen, die Dinge gut zu machen oft übers Ziel hinaus. Hat sich unter Tuomas Iisalo beindruckend entwickelt.
#4 Jonas Falkenstein (Mitte): Eine Cinderella-Story: Keiner kennt das Parkett im Telekom Dome so gut wie er. Schließlich fuhr er als Baskets-Bufti jeden Zentimeter mit der Putzmaschine ab. Jetzt gehört das Eigengewächs aus der Baskets-Jugend zum Iisalo-Kader und ist für viele kleine Baskets ein Vorbild, das beweist, dass man es schaffen kann. Ein guter Dreierschütze, was er in beiden Wettbewerben schon zur großen Freude der Zuschauer unter Beweis gestellt hat.
#5 Zachary Ensminger: „Zach“ ist ein Projekt, ausgestattet mit einem 4-Jahresvertrag, das zu den ganz großen Talenten auf der Spielmacherposition gehört. Der Sohn von Center-Legende Chris Ensminger trägt das Baskets-Trikot mit der 5, wie sein Vater. 2012 gewann der Deutsch-Amerikaner mit der Baskets-U12 die Westdeutsche Meisterschaft – übrigens zusammen mit Jonas Falkenstein.
#6 Michael Kessens: Routiniert, stoisch, angriffslustig. Der in der Schweiz geborene Center spielte 2021/22 eine überragende erste Saison bei den Baskets und hatte Anfang dieser Spielzeit das Pech, sich an der Hand zu verletzen. Es dauerte eine Weile, bis er wieder richtig „drin“ war. Jetzt spielt er wieder mit guter Fußarbeit und weichem Handgelenk sein Vorteile unter den Körben aus – und hat sogar einen getroffenen Dreier auf dem Konto.
#7 Sebastian Herrera: Wenn der Deutsch-Chilene aus der Distanz für drei Punkte trifft, dann schallt Ricky Martin aus den Lautsprechern im Telekom Dome: „Un, dos, tres!“ Und das war nicht selten der Fall. Mit 176 Würfen hat er die meisten Dreier versucht und davon 68 – starke 39 Prozent – getroffen. Der Guard mit dem rollenden R ist ein Gute-Laune-Garant.
#9 Karsten Tadda: „Karsten Tadda macht keine Fehler“, sagt Tuomas Iisalo über seinen Teamkapitän. Der Routinier aus Bamberg eroberte die Fanherzen nach dem ersten öffentlichen Testspiel seiner ersten Saison 2021/22 in Bonn, als er versprach: „Wir wollen den Hardtberg wieder zu einer Festung machen!“ Mehr Wort halten geht nicht. Seine Qualitäten in der Verteidigung sind über jeden Zweifel erhaben; der wahre Verteidigungsminister spielt – natürlich – auf der Hardthöhe.
#10 Collin Malcolm: Erster Eindruck: Bei der GA-Stadtrundfahrt kurz nach der Ankunft der Neuen in Bonn, sprintet Malcolm motiviert durch eine Wette mit Tyson Ward direkt aus dem Bus durch den Brunnen an der Museumsmeile. Dass man dabei nass wird – egal. Manchmal erinnert sein Zug zum Korb daran. Der kommunikative US-Amerikaner bringt viel Energie aufs Feld.
#13 Javontae Hawkins: Der Rückkehrer. Nach der erfolgreichen vergangenen Saison zog es „Hawk“ in die erste französische Liga. Das Angebot von Limoges CSP dürfte finanziell attraktiv(er als das der Baskets) gewesen sein. Glücklich wurde der Scharfschütze ohne Nerven dort nicht. Als die Baskets Ersatz für den verletzten Jeremy Morgan suchten, schien lange niemand so richtig zu passen – sportlich, charakterlich, finanziell. Und dann meldete sich Hawkins...
#20 Jeremy Morgan: Morgan spielte herausragend, es sah nach einem MVP-Rennen auf dem Hardtberg aus. „J-Mo“ war ebenfalls ein ernst zu nehmender MVP-Kandidat, doch dann stürzte er im Weihnachtsspiel unglücklich gegen die Korbanlage und fiel lange aus. Sein Comeback im letzten Hauptrundenspiel gegen Ulm berührte die Fans und gibt Iisalo vor den entscheidenden Spielen der Saison neue Möglichkeiten.
#21 Leon Kratzer: Der Baskets-Center spielt eine herausragende Saison, der Bundestrainer hat ihn fest im Blick. Der 26-jährige Sohn des ehemaligen Baskets-Centers Marc Suhr hat in seiner dritten Saison in Bonn eine atemberaubende Entwicklung gemacht, gehört zu den besten Reboundern der Liga, spielt Pässe wie ein Aufbauspieler, hat sein Foulmanagement im Griff. Sein Trainer hätte ihm sogar den Award für den besten Defensivspieler der Liga gegeben.
#24 Deane Williams: Die ständige Vertretung in den Highlights der Woche. Der freundliche Brite ist so spektakulär wie wohl kein anderer Spieler der Liga, seine Dunkings sind Bewerbungen für den Korb-Tüv. In BBL und Champions League landete er mehrfach in den Top10 und ließ ebenso ungläubig staunende wie vor Begeisterung ausflippende Zuschauer zurück.
#70 Finn Delany: Wie wichtig der Neuseeländer für diese Mannschaft ist, weist keine Statistik aus. Er wühlt und rödelt und nervt mit seinem physischen Spiel jeden Gegenspieler. Da zeigt sich das Rugby-Gen. Klingt alles ein bisschen grob? Falsch gedacht. Ganz feinen Basketball kann der Kiwi auch.
Headcoach Tuomas Iisalo: Das Mastermind an der Seitenlinie. Was der detailverliebte Finne macht, ist Teil eines großen Ganzen. Selbstverständlich gehört auch Glück dazu, aber Iisalo bestätigt, dass er mit überschaubarem Etat viel erreichen kann, weil er die richtige Mannschaft zusammenstellt, die willens ist, sich durch harte Arbeit zu verbessern. Zweimal hintereinander Trainer des Jahres, gewählt von den Vertretern der Liga. Mit großer Mehrheit. Das spricht für sich.