Kommentar zum Trierer Missbrauchsbericht Ein perfides System der Vertuschung

Meinung · Der Missbrauchsbericht für das Bistum Trier legt eine Vielzahl von Fällen über mehrere Jahre offen, die konsequent von der Kirche geheim gehalten wurden. Die Untersuchung zeigt, dass die Aufarbeitung der Missbrauchsfälle längst noch nicht abgeschlossen ist, meint unser Autor.

Die Rückseite der Hohen Domkirche zu Trier. In dem Bistum sind über Jahre Missbrauchsfälle vertuscht worden.

Die Rückseite der Hohen Domkirche zu Trier. In dem Bistum sind über Jahre Missbrauchsfälle vertuscht worden.

Foto: dpa/Harald Tittel

Was die Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs im Bistum Trier am Freitag vorgelegt hat, macht fassungslos. Allein in den 14 Jahren der Amtszeit von Bischof Bernhard Stein gab es 305 Opfer und 81 Beschuldigte – deutlich höhere Fallzahlen als jene während anderer Amtszeiten dort. Die Forscher sprechen ausdrücklich vom „Hellfeld“. Die Vorgänge seien grundsätzlich geheim gehalten und mündlich bearbeitet worden. Man mag sich kaum vorstellen, was noch im Dunkeln bleibt.