Pandemie wird museumsreif Bonner Haus der Geschichte sammelt Corona-Exponate

Bonn · Unmittelbar nach den ersten Einschränkungen im März 2020 hat das Bonner Haus der Geschichte begonnen, Dokumente und Exponate zur Pandemie zu sammeln. Warum unter den ersten Stücken ein Bierkranz ist.

 Wo alles begann: Der Bierkranz aus der Kappensitzung des Karnevalsvereins „Langbröker Dicke Flaa“ am 15. Februar in Gangelt, Kreis Heinsberg.

Wo alles begann: Der Bierkranz aus der Kappensitzung des Karnevalsvereins „Langbröker Dicke Flaa“ am 15. Februar in Gangelt, Kreis Heinsberg.

Foto: Benjamin Westhoff

Streng genommen sind es nur eine Strickjacke und ein Pullover, die im Haus der Geschichte in der Vitrine hängen. Doch im historischen Kontext werden sie zu echten Zeitzeugen. Was mit den ehemaligen Trägern zu tun hat. Der sowjetische Präsident Michail Gorbatschow (Pullover) hatte Bundeskanzler Helmut Kohl (Strickjacke) im Juli 1990 in seine Datscha in dem Kaukasusdorf Archys eingeladen, um dort die entscheidenden Gespräche über den weiteren Gang der deutschen Einheit zu führen. Auf einem Spaziergang zum Ufer des Flusses Selemtschuk, der von Fotografen begleitet wurde, trugen beide Politiker besagte Kleidungsstücke. Eine politische Inszenierung, die der Welt zeigen sollte, wie entspannt, vielleicht auch freundschaftlich die Atmosphäre war.