Zwischen Verbraucherschutz und Wahnwitz Winzer im Siebengebirge und an der Ahr wegen neuer EU-Etikettenregelung verärgert

Siebengebirge/Ahr · Eine neue EU-Regelung sieht vor, dass Nährwerte und Zutaten auf Wein-Etiketten angegeben werden müssen. Winzer aus dem Siebengebirge und dem Ahrtal sehen Probleme bei der Umsetzung und kritisieren, dass das Wirtschaftsministerium sich gegen einen QR-Code auf den Etiketten sperrt.

Weinlese auf dem Weingut Krupp in Bruchhausen: Wein, der noch vor dem 8. Dezember produziert wurde, unterliegt noch nicht der neuen EU-Etikettenregelung. (Archivfoto)

Weinlese auf dem Weingut Krupp in Bruchhausen: Wein, der noch vor dem 8. Dezember produziert wurde, unterliegt noch nicht der neuen EU-Etikettenregelung. (Archivfoto)

Foto: Frank Homann

„Nichts Genaues weiß man nicht“, sagt Winzer Oliver Krupp vom Weingut Krupp in Bruchhausen – und ist damit nicht allein. Alle Winzer im Siebengebirge und von der Ahr, mit denen der GA gesprochen hat, tappen mit Blick auf die neue EU-Etikettenregelung für Wein ziemlich im Dunkeln. Klar ist (mittlerweile) laut Siebengebirgswinzer Felix Pieper, dass nach dem 8. Dezember 2022 abgefüllte Weine mit Infos über Nährwert, Brennwert und Zutaten versehen werden müssen. Aber: Seitens der EU ist nach wie vor nicht klar festgelegt, in welcher Form die Angaben konkret gemacht werden müssen. Dass größte Problem für die Winzer ist, dass sie nach vor nicht wissen, ob sie das alles auf ein Etikett drucken müssen. Oder ob sie nicht doch auf das flexiblere E-Label zurückgreifen dürfen, bei dem die Informationen online über einen QR-Code abgerufen werden können. Das liege am Bundeslandwirtschaftsministerium, bemängeln die Winzer.