Hinterfragen und meiden Tierschutzbund beklagt Tierquälerei bei vielen Urlaubsattraktionen

Bonn · Der Deutsche Tierschutzbund appelliert an Urlauber, Attraktionen mit Tieren kritisch zu hinterfragen und gegebenenfalls zu meiden. Oft stecken Tierschutzprobleme dahinter.

Hinter dem Souvenirfoto mit einem Wildtier, Ritt auf einem Elefanten oder Shows mit Tieren stecke oftmals ein Tierschutzproblem, erklärte die Organisation am Montag in Bonn. Auch seien tierische Souvenirs wie Korallen, Elfenbeinschnitzereien oder Schlangenlederhandtaschen in vielen Fällen mit Tier- und Artenschutzproblemen verbunden. „Wir appellieren an Urlauber, das Leid der Tiere nicht zu unterstützen.“ Nur, wenn entsprechende Angebote nicht wahrgenommen würden, lasse sich vor Ort eine Verbesserung erreichen.

Obwohl einige Reiseveranstalter entsprechende Attraktionen bereits aus dem Programm genommen haben, seien Nachfrage und Angebot nach wie vor groß, erklärte der Tierschutzbund. Der Besuch von Delfinshows oder das Schwimmen mit den Tieren förderten ihre fragwürdige Gefangenschaftshaltung. Auch Stierkämpfe, die nicht nur in Spanien, sondern auch in Frankreich, Portugal, Mexiko und Brasilien stattfinden, lehnt der Tierschutzbund ab.

Das Foto mit einem jungen Wildtier bedeute durch die ständige Berührung mit fremden Menschen Stress für das Tier. Auch würden viele Jungtiere, etwa nachgezüchtete Löwenjungen, nach dem Älterwerden für Jagdtouristen zum Abschuss freigegeben und durch neue niedliche Jungtiere ersetzt, kritisierte der Tierschutzbund.

Auch auf das scheinbar mögliche „Freikaufen“ von Tieren durch eine Spende sollten Touristen verzichten, mahnt der Tierschutzbund. Denn jedes freigekaufte Tier werde sofort durch ein anderes ersetzt. Hier gehe es den Tierhändlern nur um den Profit durch die Spendenbereitschaft ahnungsloser Touristen.

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