Realschule Calvarienberg Musical AG führt "Geschöpf der Nacht" auf

AHRWEILER · Ein erhellenderes Stück gegen Fremdenhass, Ausgrenzung und Mobbing als das "Geschöpf der Nacht" von Andreas Schmittberger hätte sich die Musical AG der Privaten Realschule Calvarienberg Ahrweiler nicht aussuchen können.

 Die drei haben auf der Sommerwiese das Sagen: Ameise Giovanni (von links) (Ida Sieger), Schnecke Schleimer (Regina Uhl) und Biene Fine (Sabine Glanz) wollen unter sich bleiben.

Die drei haben auf der Sommerwiese das Sagen: Ameise Giovanni (von links) (Ida Sieger), Schnecke Schleimer (Regina Uhl) und Biene Fine (Sabine Glanz) wollen unter sich bleiben.

Foto: Gausmann

Denn am Ende ist es das zunächst diffamierte Glühwürmchen Luzie (Raphaela Röttgen, Klasse 8 b) und die Kinder der Aloisiusschule im Publikum mit ihren Taschenlampen, die Licht ins Dunkel bringen und die Bewohner der Sommerwiese vom Fluch des mächtigen Zauberers Victor Zackenbarsch (Emely Schwarz, 7 a) erlösen.

Was sind sie fußballbegeisterte italienische Ameise Giovanni (Ida Sieger, 7 a), die Schnecke Schleimer (Regina Uhl, 8 a) und die Biene Fine (Sabine Glanz, 8 b) gemein zu Luzie, die auf der Sommerwiese nur mitspielen will.

"Du bist hässlich wie die Nacht. Wärst Du doch wenigstens ein Schmetterling: Nichts in der Birne, aber gut aussehend", lästern die drei Freunde so richtig ab. "Basta, hier ist geschlossene Gesellschaft. Du bist nichts, Du hast nichts, Du kannst nichts", betont Giovanni und erteilt Luzie mit der roten Karte den Platzverweis.

"Sonne aus dem Hintern, dass wir nicht lachen, aber das haben wir hier im Überfluss. Hau doch ab", setzt Fine zum finalen Stoß an. Zurück bleibt die verstörte Luzie und singt herzzerreißend: "Hört das denn niemals auf."

Doch ihre Stunde kommt, als der Zauberer wegen seiner unheilbaren Winterdepression das Licht klaut. Giovanni und seine 7 620 217 Brüder, die 120 000 Schwestern von Fine mit Stress im Stock und Schnecke Schleimer - die allerdings naturbedingt langsamer - machen sich auf zum weiten Marsch zum Zackenbarsch. Und ihnen wird schnell klar: Ohne das Glühwürmchen werden alle in der Dunkelheit sterben.

Freundschaft oder Ausgrenzung? Das ist hier die Frage, die sicher auch an Schulen stets aktuell ist. In der Handlung steckt die Antwort, das jeder ein Talent hat, das Respekt verdient. Seit einem dreiviertel Jahr bereiten sich die 40 Schülerinnen der AG, aber auch die Lehrer, Sekretärinnen und das Hausmeisterteam auf diese Produktion vor, deren Fäden Schul- und Ensembleleiter Gerald Charlier hält.

Er begleitet die Akteure am Bechstein-Flügel, Katharina Stenz (6 a) spielt das Schlagzeug. Am Donnerstagabend um 19 Uhr findet die letzte Vorstellung in der Aula des Gymnasiums statt. Sie dauert rund 80 Minuten, die Karten für drei Euro gibt es unter Telefonnummer 0 26 41/38 32 51. Bitte unbedingt an Taschenlampen denken.

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