Verwirrung um Zahl der Angeklagten: Mordprozess ausgesetzt

Köln · Ein Angeklagter oder doch zwei? Mit dieser ungewöhnlichen Frage hat am Dienstag ein Mordprozess am Kölner Landgericht begonnen. Die Staatsanwaltschaft wirft einem 49-Jährigen vor, einen 53-Jährigen mit dem Mord an seinem Geschäftspartner beauftragt zu haben. Die Kammer wollte das Hauptverfahren ursprünglich nur gegen den mutmaßlichen Auftraggeber eröffnen, sagte der Vorsitzende Richter Helge Eiselt. Die Staatsanwaltschaft legte aber Beschwerde ein - und hatte in letzter Minute Erfolg.

 Eine Bronzestatue der Justitia steht in Frankfurt am Main.

Eine Bronzestatue der Justitia steht in Frankfurt am Main.

Foto: Arne Dedert/Archiv

Das Oberlandesgericht sehe einen "hinreichenden Tatverdacht" auch gegen den 53-Jährigen, was dem Landgericht sehr kurzfristig mitgeteilt worden sei, erklärte Eiselt. Der Prozess werde nun ausgesetzt und beginne am 23. Februar neu, dann sollen beide Männer auf der Anklagebank sitzen.

Am Dienstag erschien nur der 49-Jährige, der derzeit in U-Haft sitzt. Der Angeklagte soll sich mit seinem Geschäftspartner überworfen und ihn Ende 2014 unter einem Vorwand an einen ländlichen Ort in Belgien gelockt haben. Laut Anklage wartete dort der 53-Jährige, tötete den Mann mit Schlägen auf den Kopf und vielen Messerstichen in Brust und Rücken.

Eiselt sagte, das umfangreiche Strafverfahren werde nun "nicht einfacher", zwei getrennte Prozesse seien aber nicht geboten. Es bleibe bei den geplanten 40 Prozessterminen und Zeugen.

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