Der AStA-Vorsitzenden Sonja Brachmann und dem Finanzreferenten Stefan Sonneberger (beide Grüne) warf er Befangenheit und mangelnden Aufklärungswillen vor.

Brachmann wies die Vorwürfe zurück: "Das ist ein alter Hut." Sie bestätigte dem General-Anzeiger auf Anfrage, dass in der ersten Hälfte des Jahres 1999 etwa 5 000 Mark auf ein privates Konto geflossen sind. Das Geld habe das Bonner Schwulen- und Lesbenzentrum nach dort veranstalteten "Don''t tell mum"-Parties dem AStA-Schwulenreferat als "zweckgebundene Spende" auf das Privatkonto überwiesen.

Etwa 1 300 Mark seien mittlerweile für schwul-lesbische Projekte ausgegeben worden. Das Konto mit den restlichen knapp 4 000 Mark sei im Juli eingefroren, der Rektor über den Vorgang informiert und die notwendigen Fakten zusammengetragen worden. "Es geht jetzt um eine abschließende Bewertung zusammen mit dem Justitiariat und Haushaltsexperten der Uni", so die ASta-Chefin. "Die zentrale Frage ist, ob es sich um eine Spende oder eine Beteiligung am Erlös handelt."

Beim Versuch, den Vorgang nachzuvollziehen, ergebe sich allerdings das Problem, dass die meisten Absprachen mündlich getroffen wurden. Künftig müssten deshalb sämtliche Spenden im AStA-Haushalt erfasst und derartige Veranstaltungen über schriftliche Verträge abgewickelt werden.

Auf Antrag der Jusos soll nun auch der Kassenprüfungsausschuss des Studierendenparlaments prüfen. Als Konsequenz fordert Cordes, den Autonomiestatus der Referate aufzugeben, um "umfassende Kontrolle zu gewährleisten".