Willibert Pauels als Ehrengast Nach „Lau“ kommt der Bergische Jung für lau

AHRWEILER · Mehr als 400 katholische Frauen feierten in der Helmut-Gies-Halle ihre traditionelle Sitzung.

 Einzug des Elferrates mit den Moderatorinnen Carolin und Martina Groß an der Spitze.

Einzug des Elferrates mit den Moderatorinnen Carolin und Martina Groß an der Spitze.

Foto: Martin Gausmann

„Beziehungen schaden nur dem, der keine hat.“ Dass die rund 600 organisierten Katholischen Frauen in Ahrweiler einen „heißen Draht“ nach ganz oben haben, war gestern Nachmittag schon beim Einzug des Elferrates zur traditionellen jecken kfd-Sitzung im Bürgerzentrum im Schatten von Sankt Laurentius zu hören: „Wir glauben an den lieben Gott und haben auch immer Durst.“ An den lieben Gott glaubt auch Willibert Pauels, der Diakon mit der Pappnase.

Und wie der Teufel es will, ist der Bergische Jung ein alter Freund des Ahrweiler Dechanten Jörg Meyrer. Der landete gestern den Coup: Denn Pauels trat für die Frauen von „Lau“ für lau auf, philosophierte er über die Harmonie von Religion und Humor, brachte die mehr als 400-köpfige Truppe binnen Sekunden auf seine Seite. Nichts davon zu merken, dass es in den vergangenen Jahren krankheitsbedingt ruhiger um den Kabarettisten mit dem „Kanalmeister“ geworden war. Im Parterre und im Gepäcknetz steppte der Bär.Martina und Carolin Groß führten mit Margret Raths durch eine Sitzung, die kfd-Chefin Hildegard von Ameln strahlen ließ.

Vor allem auch, weil es neben dem Kellner nur zwei Hähne im Kob gab: Jörg Meyrer als Froschkönigin, das Kostüm hatte er vor zwei Jahren schon einmal an, und Ortsvorsteher Peter Diewald mit der Narrenkappe der Ahrweiler Karnevalsgesellschaft. Letzterer konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, als schon bei der Begrüßung das Wort Helmut-Gies-Halle fiel. Denn das neue Namensschild war extra für die Taufe am Abend verhüllt worden. Und auch Helmut Gies hätte seinen Spaß gehabt, denn gestern wäre er 92 Jahre alt geworden.

84 Jahre wurde indes Gerda Seul aus dem Elferrat der kfd – so gab es quasi ein doppeltes Geburtstagsständchen zum Einstieg in eine Sitzung, die bei Kaffee, Kuchen und „joode Ruude“ über mehr als 15 Programmpunkte aufwies. Und eines wurde wie zwei Tage zuvor in Dernau schnell klar: Wo die kfd feiert, ist kein Personalmangel in der Bütt.

Ob das Trio Ute Segschneider-Moog, Beate Reihs und Rita Herschbach als Ehepaar beim Arztbesuch, Irmgard Friedrich mit ihrer Persiflage auf die Geissens, die Einkaufserlebnisse von Annegret Müller-Henning oder Johanna Gies als „Schwester Käthe“ – Schmunzeleien und auch Lokalkolorit waren Trumpf. Dito die Besuche der Korporationen aus Walporzheim und Ahrweiler, bei denen Funken und Garden die Beine fliegen ließen und das Veedel-Lied, das die Frauen aus allen Huten und Teilen der Laurentius-Pfarrei zum Finale vereinte.

Dann war eigentlich Schluss. Doch etliche jecken Wiever ließen sich die Enthüllung des neuen Namenszuges über dem Eingang nicht entgehen, denn zwei Jahrzehnte lang war Helmut Gies als Ortsvorsteher Ehrengast wenn's hieß: „Die Frauen von Lau, machen an Karneval Radau.“

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