Wer steigt am Ende auf? Die 2. Bundesliga startet in die Rückrunde
Düsseldorf · Am Dienstag startet die Rückrunde mit einer englischen Woche. Die Favoriten auf den Aufstieg, der 1. FC Köln und der Hamburger SV, sollten gewarnt sein: Zuletzt haben die Herbstmeister den Aufstieg verpasst.
Auf den ersten Blick sind der Hamburger SV und der 1. FC Köln auf dem Weg zurück in die Bundesliga nicht mehr aufzuhalten.
Schon vor der Saison in der 2. Fußball-Bundesliga tippten fast alle Trainer auf die Traditionsclubs als Top-Favoriten für den Aufstieg. Der HSV wurde Herbstmeister, Köln liegt direkt dahinter. Aber: Die Zweitliga-Herbstmeister Eintracht Braunschweig (2016/17) und Holstein Kiel (2017/18) sind am Ende nicht aufgestiegen.
"Im Fußball ist vieles planbar, aber eben nicht zu 100 Prozent. Es gibt viele Unwägbarkeiten", sagte Kölns Geschäftsführer Sport Armin Veh der Deutschen Presse-Agentur. Dennoch ist Veh natürlich zuversichtlich: "Andererseits glaube ich fest daran, dass wir es schaffen." Zumal der Tabellenzweite in Johannes Geis (FC Schalke 04) und Florian Kainz (Werder Bremen) noch zwei Bundesligaspieler im Winter verpflichtet hat und auch noch Anthony Modeste, der auf seine Spielgenehmigung wartet, in der Hinterhand hat.
In Simon Terodde steht zudem der absolute Top-Torjäger mit 22 Treffern im Team. Doch auch ein treffsicherer Mittelstürmer garantiert noch keinen Aufstieg. "In Bochum damals war ich Torschützenkönig mit 25 Treffern, aber letztlich haben wir nichts erreicht, wir sind nicht aufgestiegen", sagte der 30-Jährige dem Fachmagazin "Kicker".
Beim Hamburger SV war auf dem Weg zum Top-Team schon ein Trainerwechsel nötig. Mit der Vorbereitung auf die zweite Serie war Hannes Wolf zufrieden, aber der Coach weiß, was auf sein Team zukommt "Die nächsten viereinhalb Monate werden schwer und intensiv. Schon fünf Prozent weniger Leistung haut dir diese Liga um die Ohren", sagte der ehemalige Stuttgarter Trainer.
Der FC St. Pauli als Tabellendritter und Union Berlin als -vierter mit zwei und fünf Punkten Rückstand auf die direkten Aufstiegsplätze könnten noch mehr erreichen als den Relegationsrang. Für die Berliner stehen gleich zwei Spiele an, die die Richtung vorgeben könnten. Am Donnerstag erwarten die Unioner den 1. FC Köln (20.30 Uhr/Sky), am Montag darauf steht die Partie beim FC St. Pauli an. "Falls diese Spiele für uns nicht so gut ausgehen, werden wir die Meisterschaft nicht aufgeben", sagte Kapitän Christopher Trimmel.
Union-Coach Urs Fischer macht sich wegen des Aufstiegsrennens keine Druck. "Wir haben immer im Hintergrund die Zielsetzung des Vereins, dass wir uns tabellarisch verbessern. Wir befinden uns auf diesem Weg, aber der Weg ist noch nicht fertig. Ich sehe keinen Grund, um euphorisch zu werden", meinte der Schweizer. Mit der Verpflichtung des Portugiesen Carlos Mané, der bereits für den VfB Stuttgart in der 2. Liga spielte, hat der Hauptstadtclub allerdings ein Zeichen gesetzt.
Den populärsten Spieler hat der FC St. Pauli ins Boot geholt. Der ehemalige Frankfurter Alexander Meier kehrte nach mehr als 15 Jahren zum Kiezclub zurück und soll den wegen eines Kreuzbandrisses fehlenden Torjäger Henk Veerman ersetzen. Trainer Markus Kauczinski freut sich auf die Rückrunde und sieht noch alle Möglichkeiten. "Es macht Spaß da oben mitzumischen. Ich glaube, das wird richtig heiß, das wird noch eine richtig starke Rückrunde", sagte St. Paulis Coach.