Trainer-Routinier Heckings Maßnahmen greifen in Gladbach

Mönchengladbach · Mit Trainer Dieter Hecking ist Borussia Mönchengladbach nach einer durchwachsenen Vorsaison aktuell sehr erfolgreich. Der Coach hat eine Systemumstellung vorgenommen. Und die wirkt sich in der Startphase der Saison 2018/19 positiv aus und soll auch in Freiburg fruchten.

 Gladbachs Trainer Dieter hat ein klares Konzept.

Gladbachs Trainer Dieter hat ein klares Konzept.

Foto: Marius Becker

Dieter Heckings Konzept für 2018/19 sieht auf den ersten Blick einfach aus: Stelle dein System um. Halte deine Jungs bei Laune. Rotiere.

Ganz so simpel ist es indes nicht für den 54 Jahre alten Trainer von Borussia Mönchengladbach. Denn Hecking hatte nach dem doch enttäuschenden neunten Tabellenplatz der Vorsaison viel zu tun, um den fünfmaligen deutschen Fußballmeister zu optimieren.

Darüber, warum es momentan generell so gut läuft, wollte Hecking vor der Partie am Freitag (20.30 Uhr) beim SC Freiburg nicht philosophieren: "Ich will gar nicht so viel erklären. Da mache ich ja andere nur schlau."

Aktuell greifen Heckings Maßnahmen. Er lässt in einer 4-3-3-Formation agieren. Er moderiert bei seinen Profis die Härtefälle der Rotation. Er "verkauft" sie augenscheinlich so gut an die Mannschaft, dass in der Kabine des Borussia-Parks eine "sehr gute Grundstimmung" herrscht, wie er der "Rheinischen Post" jüngst anvertraute.

Das Gesamtgefüge der Elf vom Niederrhein lässt aufhorchen. Experten wie Dietmar Hamann oder Ewald Lienen trauen der Borussia viel zu. Der ehemalige Mönchengladbacher Lienen spricht von einem "riesigen Potenzial" und sieht das Hecking-Ensemble durchaus in der Lage, in den Titelkampf eingreifen zu können.

Das erfreut den Borussia-Coach, der für die Momentaufnahme des zweiten Tabellenplatzes hinter Borussia Dortmund eine Erklärung hat: Alle seine Spieler hielten im Training die Qualität sehr hoch und sorgten dafür, "dass sich jeder strecken muss, um zu spielen". Und ein zweiter Aspekt macht sich vorteilhaft bemerkbar: Es gibt weniger Verletzungsausfälle als in der Vergangenheit.

Bald bekommt Hecking eine zusätzliche Alternative: Raffael ist nach seiner langwierigen Wadenverletzung seit Dienstag wieder im Training. Mit seinem Torinstinkt, seiner Kreativität und seinem Spielverständnis dürfte der 33-Jährige das Leistungsgefüge im Hecking-Team stärken - wenn da nicht das Luxusproblem wäre: Wen soll der Coach aus der Startelf rotieren?

Für die Partie in Freiburg stellt sich die Frage noch nicht: Raffael sei noch keine Option für den Kader, erläuterte Hecking am Donnerstag. Doch im bisherigen Saisonverlauf lag Hecking mit seinen Wechselmaßnahmen "ganz gut". Zudem akzeptierten die Nicht-Berücksichtigten wie in der Anfangsphase der Spielzeit etwa der ehemalige Weltmeister Christoph Kramer die Entscheidungen des Trainers, "obwohl sie enttäuscht sind". Deshalb seien für ihn, Hecking, gerade diejenigen wichtig, die zuvor nicht gespielt haben.

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