Mitsubishi Pajero Pinin: Mit Spaß über Stock und Stein

Rund ein Jahr nach dem Zweitürer kommt am 18. November der viertürige Pajero Pinin auf den deutschen Markt. Der "familienfreundliche Fun-Offroader" von Mitsubishi kostet mit einem Grundpreis von 38 950 Mark nur 1 600 Mark mehr als die Kurzversion.

Geländetauglich:  Der Mitsubishi Pajero Pinin.

Geländetauglich: Der Mitsubishi Pajero Pinin.

Foto: Werksfoto

Gegenüber dem Zweitürer legt der Viertürer in der Länge um 30 Zentimeter auf immer noch kompakte 4,04 Meter zu. Gleichzeitig wächst der Radstand um 17 Zentimeter auf 2,45 Meter und sorgt für mehr Platz im Innenraum, vor allem im Fond. Trotzdem lädt die hintere Sitzbank nicht zu längeren Reisen ein; Erwachsene empfinden sie als zu steil und wenig komfortabel.

Aber der angepeilte Kundenkreis wird weniger das Raumangebot hinten schätzen, als vielmehr das deutliche Plus an Fahrkomfort durch den längeren Radstand. Außerdem profitieren die Käufer - Singles, junge Paare (noch) ohne Kinder oder ältere Paare mit flügge gewordenen Youngstern, so genannte "empty Nesters" - vom größeren Gepäckraum, der sich durch Umklappen der 50:50 geteilten Rücksitzlehnen von 358 auf 1 158 Liter erweitern lässt. Entsprechend optimistisch sind die Mitsubishi-Marktstrategen: Sie rechnen zukünftig mit einem Anteil von etwa 75 Prozent zugunsten des Viertürers.

Der Pinin gewinnt nicht nur nach dem Motto "Länge läuft" durch seine gewachsenen Abmessungen, sondern auch durch seinen neuen Antrieb. Der 2,0-Liter-GDI wird ausschließlich im Viertürer eingebaut; er erfüllt die gültige EU 3. Dank des 95 kW/129 PS starken Benzin-Direkteinspritzers ist man mit dem Fun-Cruiser flott unterwegs: In 10,8 Sekunden beschleunigt er aus dem Stand auf 100 km/h und läuft in der Spitze laut Werksangabe 170 km/h.

Dabei gibt er sich recht genügsam - im Euro-Mix verbraucht das knapp 1,5 Tonnen wiegende Fahrzeug 9,5 Liter Super bleifrei auf 100 Kilometer. Freilich wäre ein Diesel noch angemessener und würde weniger konsumieren, aber Mitsubishi hat laut Geschäftsführer Horst Wiltmann keinen eigenen 1,8- oder 2,0-Liter-Selbstzünder und muss sich erst bei Peugeot oder Fiat bedienen, was aber erst ab Ende 2002 zum Tragen kommen wird.

Welche ausgezeichneten Geländeeigenschaften der Pinin hat, bewies er auf einem von starken Regenfällen ausgewaschenem Off-Road-Parcours. Böschungswinkel von rund 35 Grad vorn und hinten machen ihn für Geländefahrten tauglich, die schon nahe an die Leistungsmöglichkeiten echter Arbeitstiere heranreichen.

Das zuschaltbare Allradsystem SS4-i lässt vier Traktionsvarianten zu. In der ersten Stufe läuft der Pinin ausschließlich über den Hinterradantrieb, was besonders bei schnellen Fahrten, zum Beispiel auf der Autobahn, Sinn macht. Der Allrad-Modus 4H ohne Sperren ist für Landstraßen mit Kurven geeignet. Verschneite oder schlammige Strecken erfordern die 4HLc-Einstellung. Die Position 4LLc mit Getriebeuntersetzung ist angebracht, "wenn nichts mehr geht", meint Technik-Manager Volker Indorf, obwohl auch er weiß, dass dem "Pajero-Light" das mittlere Differential und die hintere Sperre quer fehlen. Auf 4H kann der Fahrer während der Fahrt bis 100 km/h umschalten, die anderen Positionen sind nur im Stand einlegbar.

Als "Zugmaschine" von Boots-Trailern oder Pferde-Transportern eignet sich der Pinin aufgrund seiner gebremsten Anhängelast von 1 500 Kilogramm besonders gut. In der umfassend ausgestatteten Version Comfort II kostet der Pinin 42 900 Mark. Zu diesem Modell muss der Kunde ohnehin greifen, wenn er eine Klimaanlage ab Werk wünscht. Der wie der Zweitürer bei Pininfarina in Italien produzierte Viertürer ist der erste Mitsubishi mit selbsttragender Karosserie statt mit weniger komfortablem Leiterrahmen.

Er soll in diesem Jahr noch etwa 1 000 Käufer in Deutschland finden, im nächsten Jahr sollen 5 000 sein. Im Geländewagen-Markt hält Mitsubishi mit 9,4 Prozent Anteil der dritten Rang. Angeboten werden in Deutschland insgesamt 41 geländefähige Allradfahrzeuge.

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