Ahr-Therme Kostendeckung ist nicht in Sicht

BAD NEUENAHR · Maternus Fiedler strahlt Zuversicht aus: "Wir werden weiter optimieren, wir werden weiter daran arbeiten, das Angebot zu verbessern." Wenn es um die Ahr-Therme und ihre Zukunft geht, dann wird es dem Geschäftsführer des Bades trotz der hohen Verlustzahlen der Vergangenheit nicht gerade angst und bange.

 Die Ahr-Therme: Die Geschäftsführung wünscht sich höhere Besucherzahlen.

Die Ahr-Therme: Die Geschäftsführung wünscht sich höhere Besucherzahlen.

Foto: Martin Gausmann

Zwar werde es auch in den kommenden Jahren sicherlich keine Kostendeckung, geschweige denn Gewinne geben, doch werde die 70-köpfige Belegschaft (Aushilfen, Voll- und Teilzeit) alles daran setzen, um ein zufriedenstellendes Betriebsergebnis zu erzielen. Fiedler: "Wir geben täglich 150 Prozent."

Seit vier Monaten betreibt die Walburgis-Thermen GmbH das Bad, das die Aktiengesellschaft Bad Neuenahr (AGBN) zum Ende des vergangenen Jahres geschlossen und nach langen Verhandlungen im Sommer an die Stadt verkauft hatte. Die gründete dann die Betreibergesellschaft und stellte Fiedler an die Spitze. Ihm zur Seite steht Verwaltungsleiterin Iris Zimmermann. Schwierig sei der Anfang gewesen, so Zimmermann. Schließlich habe man eine komplett neue Verwaltungsstruktur aufbauen müssen, eine neue EDV, eine neue Telefonanlage. Vorher lief die gesamte Verwaltungsinfrastruktur bekanntlich über die AGBN.

Auch habe man nach der siebenmonatigen Schließung tief in die Marketingkiste greifen müssen, um auf die Neueröffnung aufmerksam zu machen. "Wir haben gewerkelt bis zum geht nicht mehr", erinnert sich Fiedler an die ersten Monate. Geändert habe sich das bis heute nicht, zumal tagtäglich immer noch potenzielle Kunden anriefen, um zu erfragen, ob die Ahr-Therme denn wieder geöffnet sei. "Es ist eine schwierige Wiederaufbauarbeit", sagt Iris Zimmermann.

Dennoch habe man im Eröffnungsmonat August wieder an die Besucherzahlen des Vorjahres anknüpfen können. Im September habe es einen Rückschlag gegeben. Grund: Die Trinkwasserverunreinigung in Bad Neuenahr habe viele Badegäste von einem Besuch abgehalten. Inzwischen gebe es Normalität. Heißt: Etwa 400 Besucher lösen täglich an der Kasse ihr Eintrittsticket. Zur Kostendeckung dürfte das nicht ausreichen. Fiedler und Zimmermann sammeln derzeit gerade hinsichtlich der Ausgabenstruktur Erfahrungen. "Die Energiekosten sind schon gigantisch", so der Thermen-Geschäftsführer. Auch fielen immer wieder Kosten für Unvorhergesehenes an. Mit Akribie arbeite man daran, die Einnahmesituation zu verbessern. Fiedler: "Wir brauchen mehr Besucher."

Gut laufe der Gastrobereich. Vielleicht auch deshalb, weil die Speisekarte auf regionale Produkte umgestellt worden sei. Das Restaurant sei zur wichtigen "Nebenerwerbsquelle" geworden. Mit zusätzlichen Angeboten für Sauna (After-Work-Sauna) und Bad (Drei-Stunden-Tarif) wolle man weitere Erlöse generieren.

Was Sanierungen anbetrifft, so gebe es aktuell "noch keinen Plan", so die Badbetreiber. Derzeit gebe es hierfür auch keine zwingende Notwendigkeit.

In welcher Höhe das Stammkapital (800.000 Euro) angegriffen werden müsse, vermochten Fiedler und Zimmermann nicht zu sagen. "So schnell werden wir nicht am Ende sein", meint der Geschäftsführer. Die Ahr-Therme werde so hoffentlich noch lange wertvoller Imageträger der Badestadt bleiben.

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