Unpünktlichkeit der Fernzüge Bahn zahlt Reisenden 35 Millionen Euro wegen Verspätungen zurück

Frankfurt/Main · Die Unpünktlichkeit der Fernzüge verursachte bei der Bahn im Jahr 2017 hohe Kosten: 35 Millionen Euro hat sie insgesamt als Entschädigung an Fahrgäste gezahlt. Ein moderne Version des ICE3 würde weniger kosten.

ICE-Züge stehen am Hauptbahnhof in Frankfurt am Main. Die Deutsche Bahn hat im vergangenen Jahr einen Rekordumsatz von 42,7 Milliarden Euro erwirtschaftet.

ICE-Züge stehen am Hauptbahnhof in Frankfurt am Main. Die Deutsche Bahn hat im vergangenen Jahr einen Rekordumsatz von 42,7 Milliarden Euro erwirtschaftet.

Foto: Boris Roessler/Archiv

Wegen unpünktlicher Fernzüge hat die Deutsche Bahn einem Medienbericht zufolge im vergangenen Jahr 35 Millionen Euro als Entschädigung an Fahrgäste gezahlt. Im Jahr 2016 seien es mit knapp unter 30 Millionen Euro noch 20 Prozent weniger gewesen, berichtete der Sender HR-Info am Freitag unter Berufung auf einen Bahnsprecher.

Bahn-Kunden bekommen bei einer Verspätung von mehr als einer Stunde 25 Prozent des Fahrpreises zurück. Fährt der Zug dem Fahrplan mehr als zwei Stunden hinterher, erhalten sie 50 Prozent. Die Summe von 35 Millionen liegt laut HR-Info etwas über dem Kaufpreis für eine moderne Version des ICE3.

Bei der Bilanz-Pressekonferenz hatte Bahn-Chef Richard Lutz am Donnerstag eingeräumt, dass die Bahn mit der Pünktlichkeit im Fernverkehr weiterhin unzufrieden sei. 2017 waren nach Unternehmensangaben 78,5 Prozent der ICE- und IC-Züge pünktlich - also mit weniger als sechs Minuten Verspätung. Angepeilt waren aber 82 Prozent.

Damit hat die Bahn ihre selbstgesteckten Ziele deutlich verfehlt. Sie macht dafür unter anderem das Wetter verantwortlich. Kritiker halten der Bahn aber auch Managementfehler vor, etwa zu wenige Reservezüge.

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