Prozess auf der Kippe Raucher Friedhelm Adolfs im Krankenhaus

DÜSSELDORF · Wenige Tage vor seiner vierten Prozessrunde ist Raucher Friedhelm Adolfs (76) in ein Krankenhaus gebracht worden. Das bestätigten sein Anwalt Martin Lauppe-Assmann sowie ein Freund Adolfs' am Dienstag. Es bestehe der Verdacht, dass Adolfs einen leichten Schlaganfall erlitten habe. Es sei unklar, ob er am Donnerstag an der Verhandlung teilnehmen könne.

Sein Rechtsanwaltkündigte an, er werde voraussichtlich den Antrag stellen, denProzesstermin zu verlegen. "Er möchte auf jeden Fall dabei sein",ergänzte Adolfs' Freund und Sprecher Ferry Weber.

Das Düsseldorfer Landgericht hat für diesen Donnerstag die Neuauflagedes bundesweit beachteten Prozesses angesetzt. Der laut seinem Anwalt"bekannteste Raucher nach Helmut Schmidt" soll nach mehr als 40Jahren seine Wohnung räumen, weil der Zigarettenrauch in den Hausflurgezogen und die Nachbarn unzumutbar belästigt haben soll. DerBundesgerichtshof (BGH) hatte das Urteil des Landgerichts aufgehobenund den Fall an das Gericht zurückverwiesen.

Der bundesweit beachtete Prozess hatte Adolfs Sympathien zahlreicherRaucher eingebracht. Der Rentner war zu einer Ikone des Widerstandsgegen einen immer schärferen Nichtraucherschutz geworden. Der Rentnerund ehemalige Hausmeister des Hauses hatte in der ersten und derzweiten Instanz verloren. Amts- und Landgericht bestätigten seinenRauswurf. Erst der Bundesgerichtshof schlug sich auf die Seite desrauchenden Rentners.

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