GdP: Keinerlei Verständnis für Manipulation von Amri-Akten

Berlin · Die Gewerkschaft der Polizei hat die mutmaßliche Manipulation von Ermittlungsergebnissen im Fall des Berliner Attentäters Anis Amri verurteilt. "Wir haben dafür keinerlei Verständnis", sagte der Berliner GdP-Sprecher Benjamin Jendro der Deutschen Presse-Agentur. Falls Akten nachträglich verändert und Dinge vertuscht worden seien, sei das eine Straftat und auch nicht mit möglichem Druck innerhalb der Behörde zu entschuldigen.

 Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD).

Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD).

Foto: Britta Pedersen/Archiv

Der Berliner Innensenator Andreas Geisel (SPD) hatte am Mittwoch öffentlich gemacht, dass Akten zu Amris Drogenhandel nachträglich verändert wurden. Über Motive lasse sich nur spekulieren. Möglicherweise hätten Polizisten vertuschen wollen, dass sie den Terroristen schon im November hätten festnehmen und so den Anschlag auf den Weihnachtsmarkt hätten verhindern können.

Die Tatsache, dass Amri vor dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt nicht wegen Drogenhandels festgenommen wurde, sei mit dem damaligen Wissen allerdings nicht unbedingt falsch, sagte Jendro. "Es gibt keine Garantie, dass er auch in Haft gekommen wäre." Beim Drogenhandel gehe es zudem oft darum, an Hintermänner zu kommen. "Man kann nicht sagen, die Kollegen haben definitiv einen Fehler gemacht", sagte Jendro. "Den Anschlag auf dem Breitscheidplatz hätten wir mit einer Festnahme nicht einhundertprozentig verhindern können."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
„Die Bedrohungslage ist hoch“
Bundesinnenministerin Nancy Faeser im Gespräch „Die Bedrohungslage ist hoch“
Aus dem Ressort