Kommentar zur Clan-Kriminalität Schwerer Kampf

Meinung · Das fast fertiggestellte Lagebild des nordrhein-westfälischen Landeskriminalamtes zeichnet ein erschreckendes Bild. Nun müssen Prioritäten gesetzt werden, will man die Clankriminalität eindämmen.

Mehr als 100 kriminelle arabische Clans haben sich im Land breit gemacht – und das selbst in ländlichen Räumen. Diese Großfamilien sind in so ziemlich jedem Geschäftsfeld vertreten, mit dem sich Geld verdienen lässt – ob legal oder illegal. Im Kfz-Handel und -Verleih, selbst in Schlüsseldiensten sind sie aktiv.

Polizeiinterne Schätzungen gehen davon aus, dass deren Mitgliederzahl in NRW im mittleren fünfstelligen Bereich liegen dürfte. Und sie sind untereinander gut vernetzt. Clans sind in sich so abgeschottet, dass es selbst den besten Ermittlern schwer fällt, gesicherte Erkenntnisse aus deren inneren Zirkeln zu gewinnen. Aber diese werden dringend benötigt.

Die Clans konnten jahrzehntelang unbehelligt von Behörden und Politik agieren, weil diese nur zugesehen oder weggeguckt haben – weil sie vermutlich die verfehlte Integrationspolitik nicht wahrhaben wollten. Gleichwohl muss man an dieser Stelle festhalten, dass die Sicherheitsbehörden endlich aufgewacht sind und den Kampf gegen die Clans aufgenommen haben.

Dafür werden eine Menge Ressourcen benötigt, die an anderer Stelle in der Verbrechensbekämpfung fehlen werden. Aber es müssen Prioritäten gesetzt werden, will man die Clankriminalität eindämmen. Die Razzien und die Erstellung des ersten Lagebildes über arabische Großfamilien sind zwar kleine, aber wichtige und richtige erste Schritte, denen natürlich viele weitere folgen müssen.

Es wird ein langer und schwerer Kampf werden. Und ob ihn die deutschen Behörden überhaupt gewinnen können, steht angesichts der enormen Stärke der Großfamilien überhaupt nicht fest.

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