Post-Chef Appel 60 Millionen Briefe verspätet

MÜNCHEN · Frank Appel wirkt erleichtert. "Ab Montag sind wir fast überall wieder im Normalbetrieb", sagt der Chef der Deutschen Post nach dem vor Wochenfrist beendeten Dauerstreik.

 Post-Chef Frank Appel kündigt nach dem Streik wieder Normalbetrieb an.

Post-Chef Frank Appel kündigt nach dem Streik wieder Normalbetrieb an.

Foto: dpa

Nur in den Hauptstreikzentren wie Nürnberg, Berlin oder Düsseldorf gebe es dann noch eine kleine Halde, die aber auch noch im Juli überall verschwunden sein werde. Rund 1,8 Millionen Pakete und 60 Millionen Briefe seien während der 50 Streiktage liegengeblieben. Bei Paketen entspricht das einem halben, bei Briefen einem ganzen Tagesaufkommen.

Das finanzielle Loch, das er gerissen hat, will die Post erst bei der nächsten Quartalsvorlage beziffern. Klar sei aber, dass deswegen die Paketpreise nicht angehoben werden. "Es gibt keine Sonderpreismaßnahme", betont Appel. Die Kunden hätten durch leere Briefkästen schon genug gelitten. Wie viele und vor allem Großkunden die Post durch den harten Streik langfristig verloren hat, werde sich erst in den nächsten Wochen zeigen.

Erste Abtrünnige seien aber schon wieder zurückgekehrt. Namen will der Konzernchef nicht nennen. Präziser wurde er für die Pläne der Post zum Aufbau neuer Stellen bei den 49 regionalen Billiglohntöchtern namens Delivery. Dort arbeiten aktuell 6500 Beschäftigte zu 13 Euro Stundenlohn und damit ein Fünftel billiger als die zum Haustarifvertrag bei der Konzernmutter beschäftigten Zusteller. Bis 2020 will die Post weitere 7500 und dann bis 2025 nochmals 10 000 zusätzliche Delivery-Jobs schaffen.

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