Lebensversicherer müssen noch mehr Geld zurücklegen

Köln · Die deutschen Lebensversicherer müssen laut der Ratingagentur Assekurata noch mehr Geld für Zinsgarantien aus Altverträgen zurücklegen als bislang gedacht.

 Nach Expertenangaben stecken viele Versicherer noch mehr Geld in die Zinsgarantien alter Policen. Foto: Kai Remmers

Nach Expertenangaben stecken viele Versicherer noch mehr Geld in die Zinsgarantien alter Policen. Foto: Kai Remmers

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Die Unternehmen müssten ihre Zinszusatzreserve für das Jahr 2013 voraussichtlich um 7 Milliarden Euro aufstocken, sagte Assekurata-Chef Reiner Will am Montag bei der Vorstellung der jährlichen Branchenstudie in Köln. Die Finanzaufsicht Bafin ging bisher von 6 Milliarden Euro aus. 2014 dürften laut Assekurata weitere 8 bis 10 Milliarden Euro hinzukommen. "Damit dürfte die Überschussbeteiligung für die Kunden mit jüngeren Verträgen weiter sinken", sagte Will.

Im Schnitt wirft eine private Rentenversicherung in diesem Jahr mit dem aktuellen Garantiezins von 1,75 Prozent laut Assekurata eine laufende Verzinsung von 3,40 Prozent ab. Das sind - gemessen an denselben befragten 68 Versicherungsunternehmen - 0,2 Prozentpunkte weniger als ein Jahr zuvor. Altkunden haben jedoch vielfach noch Anspruch auf einen höheren Garantiezins von 3,5 oder 4,0 Prozent.

Weil die laufende Verzinsung solche Werte infolge der Niedrigzinspolitik der Zentralbanken nicht mehr abwirft, müssen die Versicherer seit dem Jahr 2011 Geld in die Zinszusatzreserve einstellen. Nach der Prognose der Assekurata dürfte diese mit der Aufstockung für 2013 auf insgesamt 13,5 Milliarden Euro anschwellen.

Das für die hohen Zinsgarantien zurückgelegte Geld führt dazu, dass die Überschüsse für Kunden mit jüngeren Verträgen noch stärker sinken. Lebens- oder Rentenversicherungen, die seit Anfang 2012 abgeschlossen wurden, bieten zum Beispiel nur noch einen Garantiezins von 1,75 Prozent. Im kommenden Jahr wird für Neuverträge eine weitere Senkung auf 1,25 Prozent erwartet.

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