Elektroautos BMW, Daimler, Ford und VW knüpfen Netz von Schnellladestationen

München · Der Aufbau des Schnellladenetzes für Elektroautos nimmt Fahrt auf. Jetzt hat das Gemeinschaftsunternehmen von BMW, Daimler, Ford und VW-Konzern, das ein Netz mit 400 Stationen in Europa aufbauen will, den Geschäftsbetrieb aufgenommen, wie die Unternehmen mitgeteilt haben.

Angekündigt haben die Konzerne das Joint Venture bereits im vergangenen Monat, jetzt haben sie Einzelheiten mitgeteilt. Entstehen soll das leistungsstärkste Schnellladenetz für Elektrofahrzeuge in Europa.

Noch in diesem Jahr würden 20 Stationen an Autobahnen und Hauptverkehrsachsen unter anderem in Deutschland, Österreich und Norwegen errichtet, so Ionity, wie das neue Unternehmen heißt. Sie würden öffentlich zugänglich sein und mit einer Entfernung von 120 Kilometer zueinander liegen. Ionity setzt auf die Kooperation mit Tankstellenbetreiber wie Tank und Rast oder OMV. Bereits Ende des kommenden Jahres soll es über 100 Stationen geben und 2020 dann 400.

Jede Station werde über mehrere Ladesäulen verfügen, wobei der europäische Ladestandard CS verwendet wird. Eine Ladeleistung von bis zu 350 kW pro Ladepunkt verkürzt die Ladezeiten deutlich. Die Offenheit des Systems und die europaweite Verbreitung soll helfen, die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen deutlich zu erhöhen, heißt es in einer Mitteilung. Das ist dringend nötig, wenn die deutschen Autobauer sich nicht von Tesla abhängen lassen wollen. Tesla betreibt schon ein Netz von Schnellladestationen mit hoher Leistung.

Das erste paneuropäische Netz von Hochleistungs-Ladestationen mache die Elektromobilität langstreckentauglich, so Ionity-Chef Michael Hajesch. „Schnelle, komfortable und digital bezahlbare Ladevorgänge sind unser Ziel“, so Hajesch. Reichweiten von zunächst oft nur gut 100 Kilometer verbunden mit Ladezeiten von mehreren Stunden waren eine Verkaufsbremse für Elektroautos.

Inzwischen gibt es Fahrzeuge von Volumenherstellern mit Reichweite von etwa 300 Kilometern, weitere Fahrzeuge, die diese Entfernung zurücklegen können, sind angekündigt. Gleichzeitig sollen Schnellladestationen dafür sorgen, dass die Batterien in rund einer halben Stunde zu 80 Prozent aufgeladen werden können.

Ionity sitzt in München. Anfang des kommenden Jahres soll es 50 Mitarbeiter haben und dann weiter ausgebaut werden.

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