20. Spieltag Hoffenheim enttäuscht bei Remis gegen Düsseldorf

Sinsheim · 1899 Hoffenheim hat einen unerwarteten Rückschlag im Kampf um die internationalen Startplätze in der Fußball-Bundesliga erlitten. Trainer Nagelsmann findet nach dem Remis gegen Düsseldorf klare Worte.

 Hoffenheims Nico Schulz (l) versucht vor Düsseldorfs Matthias Zimmermann an den Ball zu kommen.

Hoffenheims Nico Schulz (l) versucht vor Düsseldorfs Matthias Zimmermann an den Ball zu kommen.

Foto: Uwe Anspach

Die Gefühlslagen beim jüngsten und beim ältesten Trainer der Fußball-Bundesliga hätten nach dem 1:1 zwischen der TSG 1899 Hoffenheim und Fortuna Düsseldorf kaum unterschiedlicher sein können.

Während Routinier Friedhelm Funkel nach dem verdienten Punktgewinn des Aufsteigers von seiner Mannschaft schwärmte, übte Youngster Julian Nagelsmann heftige Kritik an seinen Schützlingen. "In der ersten Halbzeit war es ein träger und schläfriger Vortrag, nach dem Wechsel waren wir fast gar nicht mehr präsent. Es war ein ganz schwaches Spiel", sagte der 31-Jährige.

Andrej Kramaric brachte die Hausherren mit einem Foulelfmeter in der 16. Minute zwar in Führung, doch Rouwen Hennings (46.) gelang kurz nach der Pause vor 24.747 Zuschauern der Ausgleich für die Gäste. "Ich bin natürlich total zufrieden mit dem Auftritt meiner Mannschaft. Sie hat eine couragierte Leistung gezeigt", lobte der 65 Jahre alte Funkel und blickte optimistisch nach vorn: "Das stimmt mich zuversichtlich, dass wir die Klasse halten können, auch wenn es noch ein weiter Weg ist."

Mit 29 Punkten rutschte Hoffenheim in der Tabelle auf Rang acht ab. "Die Champions League können wir erst einmal aus den Köpfen streichen", redete Nagelsmann Klartext. Die Fortuna ist dagegen voll im Soll. Mit 22 Zählern beträgt das Polster auf einen direkten Abstiegsplatz weiter zehn Punkte.

Die defensiv ausgerichteten Gäste hätten sogar mehr mitnehmen können. Schon in den ersten fünf Minuten verhinderte TSG-Torwart Oliver Baumann zweimal einen frühen Rückstand - erst per Fußabwehr gegen den frei durchgelaufenen Hennings, dann mit den Fäusten bei einem Kopfball von Kaan Ayhan.

Hoffenheim fiel so gut wie nichts ein, um das Abwehrbollwerk der Fortuna zu knacken. Die Führung entsprang daher fast zwangsläufig einem Standard. Dennis Geiger wurde im Strafraum von Adam Bodzek festgehalten, den fälligen Elfmeter verwandelte Kramaric sicher. Die erste Chance aus dem Spiel heraus erarbeitete sich die TSG erst in der 38. Minute. Nico Schulz flankte vom linken Flügel an den langen Pfosten auf Joshua Brenet, dessen Kopfball Düsseldorfs Torwart Michael Rensing jedoch über die Latte lenkte.

Auch nach dem Wechsel startete Düsseldorf besser - und hatte diesmal Erfolg. Der Minutenzeiger hatte nicht einmal eine Umdrehung gemacht, da köpfte Hennings den Ball nach einer Flanke von Kevin Stöger zum Ausgleich ins Netz. Die Hausherren bestimmten danach zwar das Spiel, doch die läuferisch und kämpferisch überzeugende Fortuna blieb gefährlich und stand bei einem Lattenkopfball von Ayhan (58.) dicht vor dem zweiten Tor.

Davon war Hoffenheim weit entfernt. Die Nagelsmann-Truppe bot eine schwache Vorstellung, agierte ohne Ideen und Durchschlagskraft. "Das war von allen zu wenig", befand Abwehrspieler Posch. Auch die Hereinnahme der drei Stürmer Reiss Nelson, Adam Szalai und Ishak Belfodil belebte das Offensivspiel kaum. Vielmehr musste Baumann bei einem strammen Schuss von Nico Gießelmann (73.) erneut sein ganzes Können aufbieten, um eine Niederlage zu verhindern.

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