Fall aus Südafrika Doch keine Auferstehung - Pastor nach eineinhalb Jahren beerdigt

Johannesburg · Weil er seine eigene Auferstehung vorhergesehen haben will, ist ein selbst ernannter Prophet in Südafrika nach seinem Tod nicht beerdigt worden. Nun hat ein Gericht aber eine Entscheidung getroffen.

Symbolfoto

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Foto: dpa/Jochen Lübke

Alles Warten umsonst: In Südafrika wurde nun der verstorbene Pastor einer Freikirche 579 Tage nach seinem Tod beerdigt, nachdem seine von ihm vorausgesagte „Auferstehung“ offensichtlich ausgeblieben war. Um den selbst ernannten Propheten unter die Erde zu bringen, brauchte es erst einen Gerichtsprozess, wie die südafrikanische „Sunday Times“ berichtet.

Dem Bericht zufolge war der zuständige Bestatter in Johannesburg vor Gericht gezogen, da er ein Gesundheitsrisiko, ausgehend von der langen Aufbewahrung der Leiche, befürchtete. Die Familie des Toten habe die Bestattung bis zuletzt verweigert: In einer Vision sei die „Auferstehung“ des Geistlichen vorausgesehen worden. Südafrikas Oberstes Gericht wollte davon aber nichts wissen und ließ diese Woche die Beerdigung vollstrecken. Nun schulde die Witwe dem Bestattungsunternehmen mehr als 5000 Euro für die Aufbewahrung, Beisetzung und Gerichtskosten.

Seit mehreren Jahren sorgen freikirchliche Glaubensführer in Südafrika für Aufsehen. Sie „heilen“ ihre Anhänger etwa mit bizarren Ritualen, wobei sie ihnen Schlangen, Gras und Benzin verfütterten. Ein selbst ernannter Prophet wollte im Zuge eines Nahtoderlebnisses „Himmel-Selfies“ geschossen haben, ein weiterer behauptete, Aids und Covid-19 heilen zu können. Katholische und andere Führer traditioneller Kirchen verurteilten den Trend.

(kna)
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