Sport an Ganztagsschulen Erfolgreiche Kooperation zwischen Ministerium und Fußballverband

BAD NEUENAHR · Aus gutem Grund weilte die Prominenz aus Politik und Sport in der Turnhalle der Bad Neuenahrer Grundschule: Sie wollte sich ein Bild machen vom Kooperationsprojekt "Fußball macht Schule". Und da gehörte auch die Praxis dazu.

 Beim Kicken mit den Bad Neuenahrer Grundschülern hat Staatssekretär Hans Beckmann viel Spaß.

Beim Kicken mit den Bad Neuenahrer Grundschülern hat Staatssekretär Hans Beckmann viel Spaß.

Foto: Gausmann

"Mach' ihn rein", feuerte eine der acht Fußball-AGs der Bad Neuenahrer Grundschule den Bildungsstaatssekretär Hans Beckmann lautstark an. Er zielte, schoss, doch Torwart Alois Stroh, Vizepräsident des Fußballverbandes Rheinland (FVR), hielt den Ball. Aus gutem Grund weilte die Prominenz aus Politik und Sport in der Turnhalle, denn sie wollte sich ein Bild machen vom Kooperationsprojekt "Fußball macht Schule", das seit einem Jahr erfolgreich am Start ist. Und da gehörte auch die Praxis dazu, die AG-Leiter Klaus Warmth und Schulleiter Hubert Rieck an der Ganztagsschule umsetzen.

Vorher ging es beim Pressegespräch in der Aula, an dem Stroh, FVR-Präsident Walter Desch, Beckmann, Rieck und David Kryszons als Repräsentant des Sponsors RWE teilnahmen, um den Erfolg des Konzeptes und die völlig überraschende Dimension, die es im Land angenommen hat.

"Das Konzept ist rund wie der Fußball", berichtete Rieck. Die Vorteile lägen auf der Hand: Bewegung, Gesundheitsförderung, Steigerung von Sozialkompetenz, Integration von Kindern mit Migrationshintergrund und im besten Fall auch ein Profit für die Vereine, die neue Mitglieder brauchen. Rieck: "Bei vielen Schülern sind deutliche pädagogische Fortschritte festzustellen."

Nachdem 2012 FVR, Ministerium und Schulen in einem Boot saßen, gewann Desch den Energieriesen RWE als Partner für drei Jahre. "Wir sind zur Finanzierung in Vorleistung getreten und legen als Verband auch drauf", so der FVR-Präsident, doch das Fördern von Fairplay, Teamgeist, Leistungsbereitschaft und Ehrgeiz sei die Investition wert. Die AG-Stunden finanziert zu 100 Prozent das Ministerium, die Schulen nutzen ihre Etats zur Qualifizierung der AG-Leiter, der Landessportbund leistet seinen Beitrag und RWE zahlt 20 000 Euro jährlich.

"Wichtig war zu zeigen, dass wir zuverlässige Partner sind. Das Schreckgespenst 'Unterrichtsausfall' ist bei 9042 Stunden nicht in Erscheinung getreten", betonte Desch. "Dass mehr als 2000 Schüler teilgenommen haben, ist ein Indikator für Ihr gutes Konzept", dankte der Staatssekretär dem Präsidenten, der ihm einen AG-Leiter-Trainingsanzug schenkte. Stroh richtete den Fokus auf die kommenden zwei Jahre, in denen er die Vereine mit an Bord nehmen will: "Es muss ein Miteinander geben von Schulen und Vereinen. Dann ist das Konzept aufgegangen."

Zahlen zum Projekt

Teilnehmende Ganztagsschulen: 104 (davon 63 Grundschulen und 41 weiterführende Schulen am Ende des Schuljahr 2012/13); Anzahl AGs: 134; AG-Stunden: 9042; AG-Leiter: 124; teilnehmende Schüler: 2467, davon 403 Mädchen; 247 Schüler haben sich aus der AG heraus im Verein angemeldet.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort