Kommentar Geduld ist gefragt

Seit Jahren bemüht sich die Stadt Königswinter um die Verbesserung der Internetversorgung zwischen dem Rhein und dem Oberhau. Teils mit mehr, teils mit weniger Erfolg. Von der Wunschvorstellung der Bundesregierung, dass bis 2014 für 75 Prozent aller Haushalte und bis 2018 sogar flächendeckend Breitbandzugänge mit einer Übertragungsrate von 50 Megabit pro Sekunde verfügbar sein sollen, ist man jedenfalls noch weit entfernt.

Königswinter ist eine Flächengemeinde, und je weiter der Weg ist, den die Daten im Kabel zurückzulegen haben, desto länger sitzt der Kunde am Ende der Informationskette vor seinem Rechner. Wer am Rhein wohnt oder über die Vorwahlnummer 0 22 23 erreichbar ist, hat dank der vermehrten Anstrengungen der Telekom und der Glasfaserkabel in der Regel keinen Grund zur Klage mehr.

Im Bergbereich der Stadt sind nur die Heisterbacherrotter, Stieldorfer, Oelinghovener oder Rauschendorfer privilegiert. Böse Zungen behaupten sogar, dass dieser Umstand darauf zurückzuführen ist, dass gerade dort besonders viele Telekom-Mitarbeiter wohnen. Alle anderen müssen auf Funktechnik setzen - oder aber sich einfach mehr in Geduld üben.

Schwer verständlich ist auch, warum es bei Ortslagen, die bereits über die Funktechnik eines privaten Anbieters versorgt werden, keine Fördermittel für den Ausbau des schnellen Internets gibt. Chancengleichheit ist in diesem Bereich offensichtlich ein Fremdwort.

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