Kirche in Hemmerich Abschied von Pfarrer Gerhard Brose

BORNHEIM-HEMMERICH · 35 Jahre lang hat Pfarrer Gerhard Brose in Hemmerich die Gemeinde geführt und geprägt. Jetzt verabschiedete sich der Seelsorger mit einem Gottesdienst von den Gläubigen.

 Bürgermeister Wolfgang Henseler bedankt sich bei Pfarrer Gerhard Brose mit einem Luftbild von Hemmerich.

Bürgermeister Wolfgang Henseler bedankt sich bei Pfarrer Gerhard Brose mit einem Luftbild von Hemmerich.

Foto: Matthias Kehrein

Nur keinen Wirbel um seine Person, das hatte sich Pfarrer Gerhard Brose zu seinem Abschied von der Hemmericher Gemeinde gewünscht. Keine Reden, keine großen Aktionen, einfach nur einen ganz normalen Gottesdienst. Und den hat er am Sonntag in der evangelischen Markuskirche bekommen. Allerdings einen überaus gut besuchten. Mit vielen Gästen hatte man wohl gerechnet, selbst im Vorraum waren Stühle aufgestellt. Am Ende reichten aber nicht einmal die Bierbänke an der Tür, die letzten Besucher standen vor der Kirche und feierten von dort mit.

„Es wollten noch viel mehr kommen und etwas machen, aber das wollte er nicht“, sagte beim Empfang nach dem Gottesdienst Gerd Rasch. Er kennt Pfarrer Brose unter anderem vom gemeinsamen Singen im Kirchenchor. Der hatte natürlich seinen Teil zum Gottesdienst beigetragen. Wobei Brose ganz selbstverständlich vom Altar in die Reihen der Sänger wechselte, um mit dem Lied „Verleih uns Frieden gnädiglich“ die Gemeinde zu verabschieden. Für die vielen, teilweise weit angereisten Besucher gab es im Anschluss ein paar Erfrischungen. Ganz nach Broses Wunsch, wie seine Ehefrau Ina von Trossel-Brose verriet: „Er wollte so etwas haben wie ein Gemeindefest. Essen, Trinken, Reden und Zusammensein.“

Viele persönliche Erinnerungen

Für den Pfarrer, der in seinen 35 Jahren in Hemmerich nicht nur die Kirche aufgebaut hat, gab es dafür allerdings zunächst keine Gelegenheit. In einer langen Reihe stellten sich die Anwesenden, darunter Superintendent Eckart Wüster, auf, um ihm die Hand zu schütteln, ein paar kurze Worte an ihn zu richten oder ein Geschenk zu überreichen. Die meisten hatten sehr persönliche Erinnerungen an Brose, darunter Hella Heilmann, die aus Merten gekommen war. „Bei der Beerdigung meines Mannes, da hat er so toll gepredigt“, erinnerte sie sich. Auch Bürgermeister Wolfgang Henseler, der als Abschiedsgeschenk eine Luftaufnahme von Hemmerich mitgebracht hatte, verbindet viel mit dem Pfarrer: „Er hat alle unsere Kinder getauft.“

Die Verbindungen sind halt über die Jahre sehr eng geworden. Sie sollen bestehen bleiben, aber nach dem baldigen Umzug nach Tannenbusch möchte Brose zuerst ein wenig auf Distanz gehen. Was er sich für seine Gemeinde wünscht, hatte er in seiner Predigt ausgedrückt. Er erinnerte darin an den Apostel Paulus, der auch mehrfach Gemeinden gründete. Er habe diese dann alle irgendwann verlassen, aber die Gemeinden seien lebendig geblieben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort