Ehemaliger Langstreckenläufer Norpoth wird 75 Jahre alt

Telgte · Sein größter Erfolg war ein zweiter Platz. Harald Norpoth, der an diesem Dienstag 75 Jahre alt wird, wurde weder Olympiasieger noch Europameister. Doch der Name des Mannes aus dem westfälischen Telgte ist in der Leichtathletik noch präsent - vor allem eines Ereignisses wegen: Bei den Olympischen Spielen 1964 in Tokio wurde Norpoth im 5000-Meter-Finale auf einer vom Regen aufgeweichten Aschenbahn hinter Robert Schul aus den USA Zweiter.

 Der deutsche Langstreckler Harald Norpoth 1973.

Der deutsche Langstreckler Harald Norpoth 1973.

Foto: dpa/Archiv

Dieser Erfolg begleitet den hageren Westfalen, der zu seiner besten Zeit bei einer Körpergröße von 1,85 Metern lediglich 60 Kilogramm wog, ein Leben lang. Dreimal wurde er aber auch Europacupsieger, 16 Mal deutscher Meister. Dreimal nahm er an Olympischen Spielen teil.

Nach seinem zweiten Platz über 5000 Meter in Tokio wurde er in Mexiko-Stadt 1968 Vierter über 1500 Meter und vier Jahre später in München Sechster über 5000 Meter. 1966 und 1967 stellte er Europarekorde über 3000 und 5000 Meter auf. Über 2000 Meter blieb er 1966 in Hagen mit 4:57,8 Minuten als erster Läufer der Welt unter der Fünf-Minuten-Marke.

Seine Erfolge beruhten vor allem auf Bewegungsökonomie, dem geringen Körpergewicht, taktischem Gespür und Härte gegen sich selbst. Unterstützung erhielt er lediglich von seinen Teamkollegen Franz-Josef Kemper und Wolf-Jochen Schulte-Hillen, mit denen er 1966 in der 3 x 1000-Meter-Staffel in Hamm auf einer aufgeweichten Aschenbahn mit 7:01,2 Minuten Weltrekord lief.

Norpoth war aber auch im Fußball aktiv. Parallel zu seinen Leichtathletik-Aktivitäten bestritt er in Telgte als Spielertrainer in den Olympia-Jahren 1964 und 1968 alle Meisterschaftspartien.

Norpoth arbeitete als Diplomsportlehrer über 30 Jahre lang an der Bundeswehr-Sportschule in Warendorf. Vor zehn Jahren bekam er neue Kniegelenke - Laufen entfällt seitdem. Rank und schlank ist er noch immer, hält sich mit Radfahren fit. Der frühere Olympia-Zweite hat zu seinem Ehrentag nur einen Wunsch: "Ich bin glücklich und zufrieden und hoffe, dass dieser Zustand noch einige Jahre anhält."

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