Transfer-Gerücht Ronaldo-Wechsel zu Juve wäre eine Zeitenwende in Italien

Turin · Imagegewinn, Trikot-Verkäufe und die Hoffnung auf den Champions-League-Titel: Wechselt Cristiano Ronaldo wirklich zu Juventus Turin, wäre das eine Zeitenwende.

 Weltfußballer Cristiano Ronaldo soll vor einem Wechsel zu Juventus Turin stehen.

Weltfußballer Cristiano Ronaldo soll vor einem Wechsel zu Juventus Turin stehen.

Foto: Enrique de la Fuente/Shot for pr/gtres

Kommt Cristiano Ronaldo wirklich? Endlich würde die Welt wieder über die italienische Liga sprechen. Nicht mehr nur über Real Madrid, Barcelona oder über die englischen Clubs.

Würde der Wechsel des Superstars von Real Madrid zu Juventus Turin wahr werden, wäre das nicht nur ein Mega-Deal für die Turiner, sondern auch eine Zeitenwende für den gesamten italienischen Fußball.

Der Deal mit dem italienischen Rekordmeister soll wirklich kurz bevorstehen, glaubt man den Gerüchten und den Berichten in den Medien. Ronaldo-Agent Jorge Mendes sagte der portugiesischen Zeitung "Record", sollte der 33-Jährige wechseln, sei das eine neue Etappe und eine neue Herausforderung in dessen brillanter Karriere.

Angeblich soll Ronaldo Juve-Präsident Andrea Agnelli bereits sein Wort für den Transfer gegeben haben, am Samstag soll der entscheidende Tag sein. Das Datum: Der 7.7. - genauso wie Ronalds Trikotnummer 7. Ein klares Indiz? Angeblich soll sogar der Kolumbianer Juan Cuadrado bereit sein, sein Trikot bei Juve mit der Nummer 7 abzutreten. Es bleibt abzuwarten, ob das alles nur eine PR-Strategie des portugiesischen Nationalspielers ist - oder ob er wirklich bald Turiner Rasen betritt.

Eines steht fest: "Für den italienischen Fußball wäre es wie ein Lottogewinn", zitierten italienische Medien Ex-Juve-Spieler Christian Vieri. Über die Serie A spreche man derzeit im Ausland wenig, "weil es nicht mehr wie früher die Superstars gibt. Ronaldo würde dies wiederbeleben." Die Zeitung "Corriere dello Sport" diagnostizierte Italien ein "unkontrollierbares Ronaldo-Fieber".

Denn der Stürmer steht nicht nur für viele und spektakuläre Tore, sondern auch für Merchandising und Sponsorenverträge. Die Ausgaben für einen Spieler wie ihn könnte Turin wieder hereinholen. 100 Millionen Euro soll Juve bereit sein, als Ablöse zu zahlen. Für den Turiner Traditionsverein ist das ein ungewohnt dicker Brocken.

Juventus gehört immer noch zum großen Teil der Industriellenfamilie Agnelli, die auch Mehrheitseigentümer beim Autobauer Fiat ist. Die Aktien werden an der Börse gehandelt. Dort brachten alleine die Ronaldo-Gerüchte das Papier zu Höhenflügen, am Donnerstag legte die Aktie sogar um mehr als 10 Prozent zu.

"Mit Blick auf den Sport kann er als die größte Werbeagentur der Welt angesehen werden", sagte Ex-Juventus-Manager Luciano Moggi laut italienischer Medien über Ronaldo. "Das große Fragezeichen bleibt aber das Alter." Der Portugiese ist immerhin schon 33 Jahre alt. Bisher zeigte der Sportler mit dem Waschbrettbauch allerdings keine Ermüdungserscheinungen.

Ronaldo wäre in Italien die unangefochtene Nummer Eins, kein Lionel Messi käme ihm hier in die Quere. Juventus könnte er nun zum größten Glück verhelfen: Zum Champions League-Titel, den die Mannschaft seit 1996 nicht mehr gewonnen hat, obwohl sie sich 2015 und 2017 bis ins Finale vorgekämpft hatte. Mit Ronaldo, der mit Real gleich vier Mal die Königsklasse gewonnen hat, könnte dieser Traum wahr werden.

Doch wie will der Club solch einen Transfer finanzieren? Schon wird über den Verkauf anderer Spieler wie Stürmer Gonzalo Higuaín spekuliert. Der wird in Verbindung mit Chelsea gebracht und könnte das Geld für den Ronaldo-Transfer bringen. Juventus hatte den argentinischen Stürmer erst vor zwei Jahren für 90 Millionen vom SSC Neapel gekauft - der teuerste Transfer in der Serie A bisher.

Doch es ist nicht gesagt, dass Higuaín Juve verlässt. Immerhin hat er mit Ronaldo bis 2013 gemeinsam in Madrid gespielt. "Sie kennen sich in- und auswendig, es wäre ein Riesending für Juventus", sagte Higuaíns Agent und Bruder Nicolas dem Sender Sky Sport Italia. "Alle warten darauf, es wäre spektakulär."

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