Wortkunst Alex Burkhard ist Poetry-Slam-Meister 2017
Hannover · Am Start waren Geschichtenerzähler, sensible Lyriker und coole Rapper: In einem spannenden Finale wählte das Publikum in Hannover einen Bayer zum besten deutschsprachigen Bühnendichter.
Der neue Meister im deutschsprachigen Poetry Slam heißt Alex Burkhard. Der Bühnendichter aus München setzte sich am Samstagabend im Finale gegen Fabian Navarro und Yannick Sellmann in der ausverkauften Staatsoper in Hannover durch.
Der Skandinavist Burkhard macht auch literarisches Kabarett und ist mit seinen Soloprogrammen in ganz Deutschland unterwegs. In seinem neuen Programm "Man kennt das ja" geht es unter anderem um Dating-Apps für Hunde oder die Leistungsfähigkeit von Rentieren.
Das Teamfinale hatte kurz zuvor das Duo "Heun und Söhne" mit Julian Heun und David Friedrich aus Berlin und Hamburg für sich entschieden.
Ihren Ursprung hat die junge Kunstform Poetry Slam in den USA, inzwischen ist die deutschsprachige Szene aber aktiver als die englischsprachige. Ende 2016 wurde der Dichterwettstreit sogar in die deutsche Unesco-Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Jeder Kandidat hat fünfeinhalb Minuten Zeit, einen selbst geschriebenen Text zu präsentieren. Über den Sieger entscheidet allein das Publikum.
Insgesamt waren seit Dienstag mehr als 300 Poeten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in der niedersächsischen Landeshauptstadt zu Gast. Den fünftägigen Wettbewerb verfolgten nach Angaben der Veranstalter rund 10 000 Zuschauer. Die Teilnehmer mussten sich über Vorrunden und Halbfinale für das große Finale qualifizieren. "Poetry-Slam ist ein echter innovativer Beitrag zur Kultur", sagte der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) in seinem Grußwort vor dem Finale.
Hannover war zum ersten Mal Gastgeber der Dichterschlacht. Die 22. deutschsprachigen Poetry-Slam-Meisterschaften gehen im November 2018 in Zürich in der Schweiz über die Bühne. Wie die Organisatoren mitteilten, dürfen dann erstmals auch Poeten aus Südtirol mitmachen.