Rückzug von Harry und Meghan Buckingham-Palast will nach „Megxit“ Skandal verhindern

London · Nach dem überraschenden Rückzug von Prinz Harry und seiner Frau Meghan von ihren royalen Pflichten hat die Queen eine schnelle "Lösung" angemahnt. Ein Skandal wie damals mit Lady Diana soll verhindert werden.

 Prinz Harry (m) und seine Meghan (l) wollen ihre royalen Verpflichtungen weitgehend aufgeben.

Prinz Harry (m) und seine Meghan (l) wollen ihre royalen Verpflichtungen weitgehend aufgeben.

Foto: AP/John Stillwell

Über dem Buckingham-Palast ist derzeit die Union-Jack-Flagge gehisst, was bedeutet, dass sich die Queen außer Haus befindet. Trotzdem kommen für die Monarchin gerade mehr Menschen als üblich zur königlichen Residenz in London. Vor den Toren haben sich sogar einige „Superfans“ versammelt, wie sie sich nennen, um Königin Elizabeth II. ihre Unterstützung zu signalisieren. Denn hinter den dicken Mauern herrscht Krise, seit Prinz Harry und Herzogin Meghan am Mittwochabend ihren Rückzug als hochrangige Royals angekündigt haben, ohne die königliche Familie vorab von dem Schritt zu informieren.

Harry und Meghan wollen Teilrückzug

Es laufen seitdem von der Monarchin angesetzte Krisengespräche. So soll es sogar mehrere Telefonate zwischen der Queen, Thronfolger Prinz Charles, Prinz William und Prinz Harry selbst gegeben haben, um schnellstmöglich eine „praktikable Lösung“ zu finden, wie es das Staatsoberhaupt intern angeblich nannte. Es ist auch eine Lektion aus der Lady-Diana-Krise, in der sich die Queen allzu zögerlich verhielt und etliche Fehler beging, die am Ende sogar die Monarchie ins Wanken brachten. Soll Ihre Majestät dem Herzog und der Herzogin von Sussex wie bereits Harrys Mutter etwa die Titel entziehen, wie etliche Kritiker dies nun verlangen? Die beiden fordern eine Sonderrolle, wie ihr Statement auf Instagram zeigt, einen Status „halb drinnen, halb draußen“ und damit einen Teilrückzug aus der royalen Familie.

Das sorgt auf der Insel für Ärger. Denn einerseits wünschen Harry und Meghan ihre Freiheit, indem sie teils in Großbritannien, teils in Nordamerika leben und sich von ihren Pflichten zurückziehen. Andererseits möchten sie aber nicht die Privilegien des Königshauses verlieren. Wie also könnten die künftigen Rollen der Sussexes aussehen? Die Familie und vorneweg die Königin seien „verletzt und verärgert“ gewesen über die Art und Weise, wie der 35-Jährige und seine 38 Jahre alte Frau ihren Vorstoß kommuniziert haben. So berichten es anonyme Mitarbeiter aus dem Palast. Dennoch gibt es angeblich Verständnis für ihr Bedürfnis nach einem modernen Lebensstil, wenn es auch schwierig würde, diesen in Einklang zu bringen mit der von Traditionen bestimmten Institution.

Wie können beide beispielsweise „finanziell unabhängig“ leben? Bislang übernehmen Beamte von Scotland Yard den Polizeischutz. Wer sorgt künftig für die Sicherheit? Auch bei den Einnahmen herrscht Verwirrung. Nach eigenen Angaben stammen fünf Prozent von Harrys und Meghans Einkünften aus dem Sovereign Grant, dem königlichen Geldtopf, in den jährlich 82 Millionen Pfund aus der Staatskasse fließen. Damit soll die königliche Familie die Kosten für Angestellte, Reisen und die Erhaltung ihrer Anwesen abwickeln, er speist sich aus einer milliardenschweren Immobiliengesellschaft. Die Sussexes wollen darauf verzichten, um ihr eigenes Geld verdienen zu können. Das war ihnen bisher aufgrund ihres genau festgelegten Anteils aus dem sogenannten Kronbesitz untersagt.

Sussexes dürften nicht so schnell Geldsorgen bekommen

Unklar ist dagegen, ob Vater Charles weiterhin die verbleibenden 95 Prozent, die aus einer zweiten Immobilienholding mit dem Namen Duchy of Lancaster stammen, für die Büroausgaben des Paars bezahlt. Das dürfte auch davon abhängen, ob der Herzog und die Herzogin weiterhin offizielle Termine für die Firma, wie die Royals genannt werden, wahrnehmen werden.

Laut Medien unterstützte der 71-Jährige die offiziellen Verpflichtungen seiner beiden Kinder mit etwa fünf Millionen Pfund pro Jahr, 2,3 Millionen gingen an seinen jüngsten Sohn. Einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov zufolge sprachen sich zwei Drittel der befragten Briten dafür aus, dem Paar diese finanziellen Mittel zu streichen. Doch auch ohne diese Einnahmen dürften die Sussexes so schnell keine Geldsorgen bekommen. Das Privatvermögen des Prinzen wird auf 30 Millionen Pfund geschätzt, das Geld stammt unter anderem aus dem Erbe von Prinzessin Diana. Während im Königreich weiterhin Aufregung wegen des beispiellosen Rückzugs der Sussexes herrscht, weilt Herzogin Meghan bereits wieder in Kanada.

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