Bundeswehr De Maizière schließt 32 Standorte ganz
bERLIN · Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière hat das neue Stationierungskonzept der Bundeswehr vorgestellt und ist dabei auch auf die Standortschließungen eingegangen. In Nordrhein-Westfalen werden Königswinter und Kerpen aufgegeben. Die Ermekeil-Kaserne in Bonn soll im Frühjahr 2013 schließen.
Ein Plan ist ein Plan. Und er ist gründlich, wenn er von Thomas de Maizière kommt. Der Verteidigungsminister will Wort halten. Und so gilt unverändert, was de Maizière schon Ende Oktober vergangenen Jahres bei der Vorstellung des künftigen Stationierungsplanes der Bundeswehr gesagt hatte: "Der Sack war zu. Der Sack ist zu. Und der Sack bleibt zu." Er habe ihn "nur noch einmal geschüttelt und geklopft", sagte de Maizière bei der Präsentation des neuen Stationierungskonzeptes und der Standortschließungen am Dienstagabend in Berlin.
Herausgekommen ist - bei geringen Änderungen - eine Bestätigung des bereits im vergangenen Herbst vorgelegten Stationierungsplanes. De Maizière will eine "kleinere, leistungsfähigere und bezahlbare" Bundeswehr. Dazu lässt der CDU-Politiker in den nächsten Jahren bundesweit 32 der insgesamt 394 Standorte komplett schließen, davon mit Königswinter und Kerpen zwei in Nordrhein-Westfalen.
Neu hinzugekommen ist in der Zeit seit Oktober noch der Beschluss für das Aus des Standortes Idstedt in Schleswig-Holstein. Außerdem werden bundesweit 90 Standorte signifikant reduziert, darunter ebenfalls einige aus NRW.
Nach dem von de Maizière bestätigten Stationierungsplan schließen die Bundeswehr-Standorte Königswinter (Materialdepot Mechernich/70 Dienstposten) und Kerpen (unter anderem Teile des Jagdbombergeschwaders 31/720 Dienstposten) komplett.
Königswinter soll nach dem Stationierungskonzept voraussichtlich 2018, "abhängig von der Ausplanung des Kooperationsvorhabens Logistik", schließen. Die Boelcke-Kaserne in Kerpen soll voraussichtlich 2019 die Tore schließen, "abhängig von Baumaßnahmen in Nörvenich", einem anderen Luftwaffen-Standort.
Weiter ist nun bekannt, dass bei den Liegenschaften die Ermekeil-Kaserne in Bonn im Frühjahr 2013, die Bergische Kaserne in Düsseldorf im Frühjahr 2015, die Blücher-Kaserne in Münster Anfang 2017 aufgegeben werden. De Maizière wies ausdrücklich darauf hin, dass die Auflösung der Organisationseinheiten "deutlich früher" als die Schließung von Kasernen oder anderen Liegenschaften erfolge.
In Bonn soll bis Frühjahr 2015 auch ein Dienstgebäude des Bundesamtes für Wehrverwaltung geschlossen werden. Außerdem schließt in Köln bis voraussichtlich 2019 das dortige Kreiswehrersatzamt und bereits Anfang 2014 das Kreiswehrersatzamt in Jülich.
Drastisch wird die Zahl der Dienstposten auch am Standort Rheine von 1 940 auf künftig noch 120 Dienstposten reduziert. Hierbei soll die Theodor-Blank-Kaserne in Rheine, wo bislang das Mittlere Transporthubschrauberregiment 15 stationiert ist, voraussichtlich 2018 schließen.
Ebenfalls deutlich reduziert wird die Zahl der Dienstposten an den Bundeswehrstandorten Augustdorf (von bisher 4050 auf 2480) und Münster (von bisher 1300 auf 790), wie das Mitglied im Verteidigungsausschuss, Jürgen Hardt (CDU), mitteilte. Dieser Abbau soll demnach Anfang 2013 beginnen und Ende 2015 beendet sein.
