Umfrage Umfrage: Hälfte deutscher Bürger hat Angst vor Altersarmut

Garching · „Die Rente ist sicher“ - das versprach der einstige Arbeitsminister Norbert Blüm in den 1980er Jahren. Doch die gesetzliche Rente reicht womöglich nicht aus - diese Sorge haben nach einer Umfrage viele Bürger.

Laut einer Yougov-Umfrage sorgen sich 49 Prozent der Männer und 56 Prozent der Frauen um ihr Auskommen im Alter.

Laut einer Yougov-Umfrage sorgen sich 49 Prozent der Männer und 56 Prozent der Frauen um ihr Auskommen im Alter.

Foto: Stephanie Pilick/dpa

Etwa die Hälfte der Menschen in Deutschland hat einer neuen Umfrage zufolge Angst vor Altersarmut. Das gaben in der Erhebung des Umfrageinstituts Yougov 49 Prozent der Männer und 56 Prozent der Frauen an. Der Finanzdienstleistungskonzern Swiss Life war der Auftraggeber, der die Studie nun veröffentlichte.

Laut der Yougov-Umfrage, die eigenen Angaben zufolge vom 28. April bis zum 1. Mai 2089 durchgeführt wurde und Erwachsene ab 18 Jahren repräsentativ befragte, legen 34 Prozent der Frauen und 30 Prozent der Männer kein Geld für die private Altersvorsorge zurück.

Swiss Life verwendete für die neue Ausgabe ihres jährlichen "Vorsorgereports" neben der Umfrage auch die Auswertung der Daten von 1,6 Millionen Kunden. Trotz größerer Sorgen um ihre Zukunft sparen Frauen demnach weniger fürs Alter als Männer: 58 Prozent der deutschen Kunden des Schweizer Unternehmens sind männlich.

Einkommensunterschiede zwischen den Geschlechtern

Swiss-Life-Deutschlandchef Jörg Arnold sieht den Grund darin, dass Männer mehr verdienen: "Durch die weiterhin bestehenden Einkommensunterschiede zwischen den Geschlechtern werden Frauen gleich doppelt benachteiligt, denn das schlägt sich auch in durchschnittlich niedrigeren Rentenansprüchen nieder."

Die starke Inflation hat nach Aussage von Swiss Life deutliche Auswirkungen auf die private Geldanlage. Laut der Yougov-Umfrage gaben 13 Prozent an, dass sie sich wegen der erhöhten Zinsen von einem geplanten Kauf einer Wohnung oder eines Hauses verabschiedet hätten.

Gleichzeitig ist jedoch die Nachfrage der Kundschaft nach Bausparverträgen im letzten Jahr nach Angaben von Swiss Life um 212 Prozent gestiegen, mit einer durchschnittlichen Sparsumme von 110.000 Euro. Grund hierfür ist laut Einschätzung Arnolds, dass viele Menschen sich günstige Zinsen für einen Eigenheimkauf in der Zukunft sichern wollen.

(dpa/ella)

© dpa-infocom, dpa:230525-99-819896/2

(dpa)
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