Wegweiser "Grünes C" Alfter und Bonn bessern nach

ALFTER · Wie in Bonn haben auch in Alfter Markierungselemente im interkommunalen Landschaftspark "Grünes C" bei Ortskundigen Verwirrung ausgelöst. In einigen Fällen ist bereits nachgebessert worden.

 Marcel Wassenhoven bringt einen neuen Richtungspfeil an, der tatsächlich nach Alfter weist.

Marcel Wassenhoven bringt einen neuen Richtungspfeil an, der tatsächlich nach Alfter weist.

Foto: Mohr

Darüber hinaus wird die Gemeinde Alfter zu Jahresbeginn ein Info-Blatt herausgeben, das die Wegweiser im "Link" genannten Wegenetz des "Grünen C" erläutert. Der Link durchzieht den Grünzug, der die Gemeinde Alfter und die Städte Bonn, Bornheim, Niederkassel, Troisdorf und Sankt Augustin über den Rhein hinweg verbindet.

Wie Claudia Gerhardi vom Fachgebiet Regional- und Umweltplanung der Gemeinde Alfter jüngst anlässlich einer Mängelliste der Freien Wähler im Umweltausschuss erläuterte, sind die in den Boden eingelassenen Steinplatten mit Aufschriften wie "Alfter" oder "Rhein" nur als Orientierungshilfen zu sehen. Sie weisen auf den Verlauf des Links als attraktiv gestalteter Route durch das "Grüne C" und zu seinen unterschiedlichen Stationen. Die Markierungen sind also nicht als Richtungsgeber für kürzeste Wegstrecken etwa zum Rhein zu verstehen.

Bei einigen Markierungssteinen haben die beauftragten Planer auf Wunsch der am Landschaftsprojekt beteiligten sechs Kommunen metallene Pfeile als Richtungsgeber eingearbeitet, allerdings teils sehr irreführend. In Alfter haben die Planer auf Verlangen der Verwaltung daher inzwischen nachgebessert. Am Mittwoch wurden auf dem Alfterer Link drei Richtungspfeile gedreht: auf dem Bonner Weg kurz vor dem Verkehrskreisel an der Kreisstraße 12n und auf der Strecke vom nahe gelegenen Landschaftstor in Richtung Bahnlinie.

Marcel Wassenhoven von der Metallbaufirma Brings aus Mönchengladbach bohrte neue Löcher in die Bodenplatten und setzte neue Richtungspfeile ein. Auf eine weitere Schwachstelle wiesen die Freien Wähler an der K 12n Richtung Oedekoven kurz vor dem Hochwasserrückhaltebecken hin. Dort fehlt ein Hinweis, dass Radler oder Fußgänger nun nach links über die Kreisstraße abbiegen müssen, um dem Link des "Grünen C" in Richtung Bonn zu folgen.

Die Kritik hat Claudia Gerhardi an die Stadt Bonn weitergeleitet, die an dieser Stelle für den Link zuständig ist, und erhielt schon wenige Tage später die Nachricht, dass die Bonner dort einen Richtungspfeil anbringen wollen. Unklar ist auch die Markierung auf dem Bonner Weg - vom Verkehrskreisel kommend auf der linken Seite in Richtung Alfter. Die dortige Steinplatte weist in Richtung Rhein. Bezogen auf den Link ist das zwar richtig, allerdings nur, wenn man weiß, dass man vom Bonner Weg nach rechts über die Straße zum Landschaftstor weiterfahren muss.

Einen Richtungspfeil gibt es an dieser Stelle nicht. Davon hatte laut Gerhardi das Straßenverkehrsamt abgeraten. Stattdessen weist ein Betonelement auf der anderen Straßenseite als Orientierungshilfe zum Landschaftstor hin. "Dies soll bewusst die Aufmerksamkeit schärfen", sagte Gerhardi. Grundsätzlich müsse man der Empfehlung des Straßenverkehrsamtes dort folgen. "Sollte sich allerdings herausstellen, dass es wirklich nicht funktioniert, kann man über eine Detaillösung am Kreisel noch mal sprechen."

Bei der Sitzung des Umweltausschusses meinte Michael Schroerlücke (Grüne): "Ein Rundweg sollte als Rundweg ausgeschildert werden. Wenn man einen Plan machen muss, um die Beschilderung zu verstehen, stimmt etwas nicht." Frank Hebestreit (CDU) regte daher bei der Verwaltung an zu prüfen, ob sinnvolle Korrekturen möglich sind. Zunächst wird ab Januar das Informationsblatt über den Alfterer Link und seine Markierungen im "Grünen C" erhältlich sein.

Das "Grüne C"

Das "Grüne C" ist eine Maßnahme aus dem Strukturprogramm "Regionale 2010" des Landes Nordrhein-Westfalen und wurde 2009 nach umfangreichen Vorplanungen als interkommunales Landschaftsprojekt beschlossen. Daran beteiligt sind die Gemeinde Alfter und die Städte Bonn, Bornheim, Niederkassel, Troisdorf und Sankt Augustin. Ziel ist es, eine weitere Verstädterung und Zersiedelung der Natur- und Kulturlandschaft im Ballungsraum Bonn-Rhein-Sieg zu verhindern und bestehende Freiräume zu erhalten.

Sie werden als durchgehender Grünzug über den Rhein hinweg miteinander verbunden. Zur Finanzierung haben Bund, Land und EU rund 20 Millionen Euro an Fördermitteln bereitgestellt. Den Rest tragen mit einem Eigenanteil von 20 Prozent die beteiligten Städte und Gemeinden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort