Entwicklungsplan für Gesamtschule Alfter soll im Juni fertig sein

Hauptschule in Oedekoven wird endlich in Gesamtschule umgewandelt

Entwicklungsplan für Gesamtschule Alfter soll im Juni fertig sein
Foto: Wolfgang Henry

Alfter-Oedekoven. Keine Zeit verschwenden. So lautet das Gebot der Stunde, nachdem sich der Schulausschuss am Dienstagabend bei einer Gegenstimme von Ilse Wetzel (CDU) und einer Enthaltung von Rüdiger Pfromm (CDU) mehrheitlich dafür entschieden hat, die Hauptschule in Oedekoven endlich in eine Gesamtschule umzuwandeln (der GA berichtete).

Bekräftigt wurde damit zum einen der seit Dezember 2007 gültige Ratsbeschluss zur Errichtung einer Gesamtschule. Zum anderen ist damit die von der Verwaltung favorisierte und zunächst von der CDU mitgetragene künstlerisch-handwerkliche Modellschule ohne eigene Oberstufe passé.

Wie berichtet, soll die Verwaltung - das formale Votum des Rates am 23. Juni vorausgesetzt - einen Antrag auf Errichtung einer Gesamtschule bei der Bezirksregierung stellen. Unverzichtbar ist dabei ein anlassbezogener Schulentwicklungsplan, den die Bonner Projektgruppe Bildung und Region auf Basis ihres vorliegenden Gutachtens erstellt.

Kommentar Lesen Sie dazu auch den Kommentar " Mut zum Handeln"Zudem wird die Gruppe bis zu den Sommerferien per Elternbefragung den Bedarf in den zweiten und dritten Klassen der Alfterer Grundschulen ermitteln. Schließlich soll anhand des bereits gesammelten Datenmaterials nachgewiesen werden, "dass neben dem Alfterer Interesse an einer Gesamtschule ein gebietsübergreifendes Bedürfnis besteht."

Bereits am 4. Juni will sich die Verwaltung mit dem Gutachter Wolf Krämer-Mandeau zusammensetzen, um Details zu besprechen, wie Bürgermeisterin Bärbel Steinkemper am Mittwoch auf Anfrage sagte. In der Ratssitzung könnte der 53-jährige Pädagoge dann den Plan präsentieren und erläutern, zu dem auch noch die Nachbarkommunen Stellung nehmen müssen.

"Wir werden alles daran setzen, um das zu realisieren", meinte er. Krämer-Mandeau gibt sich optimistisch, in "vier bis fünf Wochen" - und damit noch vor den Sommerferien - die Befragung inklusive Auswertung vorliegen zu haben. Bei dem Rücklauf rechnet er mit einem "extrem hohen" Anteil von 80 Prozent, der für seine Gruppe aufgrund eines speziellen Verfahrens normal sei

Wichtig ist ihm, schnell Klarheit zu haben, ob die Gesamtschule gewollt ist, oder eine andere Alternative in Frage kommt. In Sachen Raumprogramm, sprich um welche Räume die Hauptschule erweitert werden müsste, wird das Bauamt der Gemeinde den Gutachter unterstützen.

Dieses wird laut Krämer-Mandeau nicht anders ausfallen, als bei einer Modellschule, die ein "erster Schritt zur Gesamtschule" sein sollte. Seiner Meinung nach sei es sogar billiger, alles in einem zu bauen, als eine Modellschule später zu erweitern. "Das ist der zweite Schritt in die richtige Richtung, nachdem der erste Schritt mit dem Ratbeschluss vom Dezember 2007 getan wurde", kommentierte die Schulpflegschaftsvorsitzende Sylvia Nettekoven die Entscheidung des Schulausschusses.

"Ich hatte Sorge, dass hier ganz schnell die Modellschule errichtet werden sollte. Mal sehen, was jetzt die Bezirksregierung sagt." Zufrieden ist auch Martina Salchow, Vorsitzende des Fördervereins Gesamtschule Alfter. "Ich freue mich über die eindeutige Bestätigung des Errichtungsbeschlusses von 2007. Damit hatten wir nicht gerechnet", sagte sie.

Für sie ist das ein Signal, dass die Kommunalpolitiker und die Verwaltung "alles tun", um das Projekt "schnellstmöglich" umzusetzen und die Talfahrt der Hauptschule mit aktuell 225 Schülern und nur 17 Anmeldungen für das Schuljahr 2009/2010 zu stoppen. Es sei klar, dass ein steiniger Weg vor den Beteiligten liege. Dafür sprechen auch die Zahlen des NRW-Schulministeriums.

Wie Sprecherin Nina Schmidt auf Anfrage sagte, wurden in den vergangenen fünf Jahren in NRW lediglich drei Genehmigungsverfahren für Gesamtschulen gestartet: in Bonn, Hemer und Siegburg. Während es in den beiden ersten Fällen zum Schuljahr 2009/2010 im Halbtagsbetrieb losgeht, kam in Siegburg keine Gesamtschule zustande. Darüber hinaus gibt es zurzeit ein Antragsverfahren in Bad Salzuflen.

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