Sankt Severinus Erpel Abwechslung durch Boule, Crêpes und eine Hüpfburg

ERPEL · Mit dem Hochamt und der anschließenden Prozession hatte die Pfarrgemeinde Sankt Severinus Erpel am Sonntagvormittag ihr Pfarrfest eröffnet.

 Die Prozession zieht am Sonntag begleitet von zahlreichen Gläubigen durch die Erpeler Gassen.

Die Prozession zieht am Sonntag begleitet von zahlreichen Gläubigen durch die Erpeler Gassen.

Foto: Frank Homann

Die "Franzosen" des Ortes waren danach die ersten, die sich schon mittags auf dem Kirchvorplatz um Oberschiedsrichter Edgar Neustein zum traditionellen Boule-Turnier versammelten, bei dem acht Zweier-Mannschaften in zwei Gruppen mit ihren Metallkugeln Jagd auf den Cochonet, das "Schweinchen", machten.

Auch im und um das nahe Pfarrheim herum herrschte da schon geschäftiges Treiben. Die Messdiener bauten in der Garage ihre Crêpes-Backstube auf, um die sich immer mehr Holzspielzeuge bis hin zu einem großen Mensch-ärgere-dich-nicht-Tisch gruppierten. Und während Werner Lerdo bereits den großen Wasserkessel für seine traditionellen Siedewürstchen vor der Bücherei unter einem hellen Pavillon aufheizte, wurden jede Menge Kuchen und Torten für die Cafeteria in den großen Saal des Pfarrheims gebracht.

"Gleich wird es auch auf der kleinen Hüpfburg wild zugehen", war sich Dorothee Holkenbrink, die Ortsausschussvorsitzende des Pfarrgemeinderates, sicher. Da hatten sich bereits dichte Trauben um den Herbstflohmarkt der Bücherei gebildet, während im Nebenraum der Bücherstube bei der Herbstbastelei schon lustige Papier-Vogelscheuchen entstanden.

Erst am frühen Nachmittag wurde es vor dem Pfarrheim dann wieder etwas ruhiger. Grund war die Aufführung von "Frederik" nach dem Bilderbuch von Leo Lionni im nahen Rathaus. Andrea Kurz-Richarz hatte die Geschichte mit sieben jungen Schauspielerinnen während eines Bücherei-Workshops einstudiert. "Es geht um eine Mäusefamilie, die für den Winter Körner und Nüsse hamstert. Bis auf Frederik, der stattdessen Sonnenstrahlen, Farben und Wörter sammelt", berichtete die neunjährige Hauptdarstellerin Luisa kurz vor der Aufführung.

Da scharrten draußen schon viele kleine Zuschauer ungeduldig mit den Füßen. Lange aber sollte es nicht mehr dauern, bis sie erfuhren, wie die kleine Maus ihre inzwischen hungernde Familie mit seinen immateriellen "Vorräten" füttert und ihnen so mit Träumen und Hoffnungen hilft, die harten Wintertage zu überleben.

Zu diesem Zeitpunkt hatten sich auf dem Kirchvorplatz längst die Endspiel-Teilnehmer beim Boule herauskristallisiert. Nach nur drei Spielen führten Hildegard Neustein und Günter Brüsselbach im kleinen Finale um Platz drei bereits mit 9:0. Dann aber setzten Richard Klein und Hendrik Gerlach zu einer unglaublichen Aufholjagd an, so dass es nach elf Spielen 11:11 stand, bevor sie sich dann doch mit 11:13 geschlagen geben mussten.

Noch enger ging es im "Familien-Finale" zu, in dem Hansi Freund mit Sohn Christian auf Michael Kessler mit Sohn Kai Lukas traf. Nach 16 Spielen, die oft nur durch Maßbandeinsatz entschieden werden konnten, stand es nach wechselnden Führungen 10:10 unentschieden, Dann aber platzierten die Freunds gleich drei ihrer Kugeln am nächsten an dem "Schweinchen", so dass die bis dahin ungeschlagenen Kesslers das entscheidende Match verloren, während die Sieger stolz den Wanderpokal entgegen nahmen.

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