Noch ein Spitzenmanager für die Stadtwerke Bonn

Der Posten von Theo Rohl wird ausgeschrieben - Hergarten hält zweiten Geschäftsführer für notwendig

Bonn. Die Stadtwerke Bonn und ihre Geschäftsführer: Bisher gab es derer zwei, die an der Spitze des Konzerns stehen, demnächst könnten es sogar drei Spitzenmanager werden.

Kurz nach der Bestellung des neuen SWB-Energie-Unternehmensleiters Peter Weckenbrock, um dessen kurzfristige Wahl es Zwist gab, teilten die Stadtwerke jetzt mit: Die Besetzung des zweiten Konzern-Geschäftsführers werde nun öffentlich ausgeschrieben. Das habe der Konzern-Aufsichtsrat beschlossen.

Den Posten hat bisher Theo Rohl inne, der seit gut einem Jahr wegen einer sehr schweren Erkrankung dienstunfähig ist. Rohl hatte die Energie-Sparte der Stadtwerke federführend betreut, was nun Weckenbrock übernahm.

Rohls Amtszeit endet am 31. März 2005. Damit wird neben Konzernchef Hermann Zemlin ab 1. April kommenden Jahres die Position des zweiten Geschäftsführers in der SWB-Holding vakant.

Zemlin wurde jetzt beauftragt, eine Personalberatung bei der öffentlichen Ausschreibung zu beteiligen. Der Aufsichtsrat gehe davon aus, dass ein entsprechender Vorschlag in der ersten Sitzung des neu konstituierten Aufsichtsrates nach der Kommunalwahl vorgelegt wird, so die Stadtwerke.

Dass ein zweiter Geschäftsführer trotz Weckenbrocks Einstellung nötig ist, daran zweifelt Aufsichtsratsvorsitzender Helmut Hergarten (CDU) nicht. "Die Einstellung des neuen EnW-Managers berührt die Holding nicht, dort ist ein zweiter Geschäftsführer bei der Größe des Unternehmens notwendig", sagte er. "Die Entscheidung, ob wir die Geschäftsführung verkleinern, treffen wir in zwei Jahren, wenn Professor Zemlin in Ruhestand geht."

Werde jetzt kein "Vize" eingestellt, habe man in zwei Jahren eine Vakanz an der Spitze. Zur Möglichkeit, dass Weckenbrock auch in der Holding den "Vize"-Posten übernehmen könnte, um keine drei Spitzenmanager beschäftigen zu müssen, äußerte sich Hergarten nicht: "Ich betreibe keine Personalspekulationen", sagte er.

Zum Stadtwerke-Konzern gehören die SWB Energie und Wasser, die Nahverkehrsfirmen SWB Bus und Bahn, SWB Service und SWB Mobil, die SWB Müllverwertung und weitere Tochtergesellschaften. Im Konzern arbeiten rund 2 200 Mitarbeiter, die einen Umsatz von 370 Millionen Euro pro Jahr erwirtschaften.

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