Schüsse in den Oberkörper töteten Klostermann

Ermittler haben immer noch keine heiße Spur. Beamte rekonstruieren die letzten Tage des 47-Jährigen

TROISDORF. Werner Klostermann ist am Morgen des 5. Januar auf dem Parkplatz an der Antwerpener Straße erschossen worden. Wie die Bonner Polizei mitteilte, haben die Ermittler rund 100 Spuren auszuwerten, allerdings führt bislang keine zum Täter. Wie berichtet, hatte ein Post-Angestellter den 47-jährigen Bauunternehmer gegen 10.40 Uhr tot in seinem Wagen liegend im Spicher Gewerbegebiet gefunden. Bislang sind bei der 15-köpfigen Mordkommission unter Leitung von Kriminalhauptkommissar Franz Volkhausen und dem zuständigen Staatsanwalt für Kapitaldelikte, Wolfgang Komp, die immer noch intensiv ermittelt und ein hohes Spurenaufkommen bewältigen muss, keine Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen, die zu Ermittlungsansätzen oder einem konkreten Tatverdacht gegen eine bestimmte Person geführt haben. Durch eigene Recherchen, insbesondere durch die Auswertung gefundener Unterlagen, mussten mehr als 150 Spurenakten angelegt werden, die schwierige Ermittlungen im privaten und geschäftlichen Umfeld des Toten nach sich ziehen. Dabei stellten die Kripobeamten fest, dass in den vergangenen Jahren in den Geschäftsbeziehungen des Bauunternehmers, der seit 1993 mit einer Französin verheiratet war, Unregelmäßigkeiten in finanzieller Hinsicht aufgetreten sind. Wie berichtet, hatte Klostermann zuletzt mit Fertighäuser aus Holz gehandelt. Offenbar hatten etliche Kunden erheblichen Ärger mit ihm. So seien vereinbarte Leistungen nicht erbracht, Rechnungen nicht bezahlt und Honorare nicht erstattet worden. Nach Deutschland soll er lediglich zurückgekommen sein, um seine zwei Firmen zu liquidieren. Die Beamten, die die letzten Tage und Stunden im Leben des Getöteten rekonstruiert haben, konnten klären, dass Klostermann am Mittwoch, 3. Januar, aus Frankreich zurück nach Spich gekommen war. Tags darauf war er geschäftlich in der Region unterwegs. Am frühen Morgen des 5. Januar muss er dann zwischen 6 und 9 Uhr von Spich aus mit seinem Pkw, einem gelben Peugeot 406 mit SU-Kennzeichen, weggefahren sein. Ziel und Zweck seiner Fahrt geben den Ermittlern Rätsel auf. Wie die Obduktion der Gerichtsmediziner ergab, starb Klostermann in der Zeit zwischen 9 und 10.40 Uhr auf dem Firmenparkplatz an der Antwerpener Straße im Gewerbegebiet Spich - nach mehreren Schüssen in den Oberkörper. Obwohl dort in dieser Zeitspanne schon zahlreiche Zulieferer mit ihren Lkw und auch Kunden unterwegs gewesen sein müssen, hat sich niemand bei der Mordkommission gemeldet, der die Schüsse gehört hat. Die Beamten wenden sich auch aus diesem Grund nochmals an die Bevölkerung insbesondere an Firmenmitarbeiter respektive Zulieferer, Boten und Kunden, die im Gewerbegebiet Spich arbeiten oder unterwegs waren und fragen: Wer hat am Freitag, 5. Januar, zwischen 9 und 10.40 Uhr auf oder in der Nähe des Firmenparkplatzes in unmittelbarer Nähe des Sendeturms für Mobilfunk, etwas Verdächtiges bemerkt? Wer kann in diesem Zusammenhang Angaben zu Personen oder Fahrzeugen machen? Wer weiß, wohin Werner Klostermann am Tattag zwischen 6 und 9 Uhr gefahren ist oder mit wem er sich treffen wollte? Hinweise zum Fall Klostermann an die Polizei Bonn, 02 28/1 50, und die Mordkommission, 02 28/15 40 81.

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