Erlebnisse auf dem Jakobsweg Die Dormagenerin Birgit Kürten liest aus ihrem Erfahrungsbericht

BAD HONNEF · Zum ersten Mal zu einer Benefizveranstaltung in die Obere Burg nach Rheinbreitbach eingeladen hatte der 2010 gegründete Lions-Club Remagen-Unkel am Samstagnachmittag. Im Konzertsaal las die Dormagenerin Birgit Kürten aus ihrem Buch "5 ½ Wochen ... Plötzlich rief mich der Jakobsweg!"

 Faszinierende Lesung: Birgit Kürten macht es wie Hape Kerkeling und war "dann mal weg" auf dem Jakobsweg.

Faszinierende Lesung: Birgit Kürten macht es wie Hape Kerkeling und war "dann mal weg" auf dem Jakobsweg.

Foto: Frank Homann

Und ihre Erlebnisse auf den letzten 784 Kilometern bis zur Kathedrale von Santiago di Compostela zum Grab des Apostels Jakobus hatten zahlreiche Zuhörer angelockt, die mit ihrem Eintrittsgeld und dem Erlös der Cafeteria den Kindergarten "Sonnenschein" unterstützten.

"Eigentlich hatte ich gar nicht geplant, über meine Wanderung ein Buch zu schreiben. Aber als ich im Mai 2008 nach knapp 40 Tagen wieder Hause gekommen bin, habe ich meine Fotos sortiert und Notizen dazu geschrieben", erinnerte die Autorin. Auch nicht das kleinste Detail ihrer Pilgerreise sollte nicht in Vergessenheit geraten und so sei das Buch über ihren Jakobsweg eben ganz einfach entstanden.

"Auf die Idee, nach Santiago zu pilgern, hat mich kein Geringerer als Hape Kerkeling gebracht", so Kürten. Dessen Buch "Ich bin dann mal weg" habe sie so fasziniert, dass sie gleich eine Diaschau über den Jakobsweg in ihrer Heimatstadt besucht habe. Als sie das Glänzen in den Augen der gerade vom "Camino Francis" zurückgekehrten Pilger gesehen habe, habe sie den Veranstalter gefragt: "Schaffe ich das, fast 800 Kilometer zu Fuß zu gehen?"

Dessen Rat: "Geh einfach los und lass dich überraschen", hat sie dann mit einem zwölf Kilogramm schweren Rucksack auf dem Rücken, lediglich ausgerüstet mit Trekking-Stöcken, und in Begleitung von Mischlingshund Ruddi, befolgt.

Mit diesem Buch durchlebe sie immer wieder jeden Meter des Jakobsweges samt der körperlichen Schmerzen, treffe die unterschiedlichen Menschen wieder, denen sie begegnet sei und schmecke die unzähligen "Cafés con leche" ebenso wie wie die abendlichen Pilgermenüs, versicherte die Autorin ihren Zuhörern.

"Dass hier nicht nur ganz persönliche Erfahrungen sondern auch Empfindungen aus tiefstem Herzen niedergeschrieben worden sind, hat man sofort erkannt", schwärmte Zuhörerin Gudrun Küpper aus Unkel nach der Lesung. Wenn sie es nicht schon längst für dieses Jahr geplant hätte, würde sie sich spätestens jetzt auch den Jakobsweg machen, so die Unkelerin, die gut 100 Kilometer bis zum Jakobsgrab in den Kantabrischen Kordilleren von Galicien meistern will.

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