Integration von Flüchtlingen in Bad Honnef Honnef hofft auf Fördermittel aus Düsseldorf

Bad Honnef · Die Stadt Bad Honnef bewirbt sich um die Aufnahme in ein Sonderprogramm namens „Hilfen im Städtebau für Kommunen zur Integration von Flüchtlingen“ des Landes Nordrhein-Westfalen. Das teilt die Stadtverwaltung in ihrem jüngsten Zwischenbericht zur Flüchtlingssituation mit.

Mit Blick auf die knappe Bewerbungsfrist werde die Verwaltung das Thema bereits am kommenden Donnerstag im Stadtrat zur Entscheidung vorlegen, heißt es weiter. Ziel ist es, vor allem in Aegidienberg Projekte zu verwirklichen, die nicht alleine den Flüchtlingen zu Gute kommen, sondern allen Bürgern. Die Arbeitstitel lauten „Aus Gästen werden Gastgeber“ und „Sport in den Wolken“.

Begegnungshaus am Rederscheider Weg möglich

Gedacht ist unter anderem an den Bau eines Begegnungshauses am Rederscheider Weg, wo eine Flüchtlingsunterkunft aus Mobilheimen errichtet wird. Ferner denkt die Stadtverwaltung an die Ergänzung des Sportplatzes am Himberger See und die Einstellung einer Betreuungs- und Koordinationsperson. Auch der geplante Bau der Zweifachturnhalle mit Mehrzweckraum an der Theodor-Weinz-Schule soll von dem Förderprogramm des Landes im Idealfall profitieren.

Darüber hinaus steht ein Komplettumbau der alten Sporthalle an der Theodor-Weinz-Schule zu einem neuen Erweiterungsbau mit Mensa und als Erweiterung der Offenen Ganztagsschule auf der Agenda. Für alle diese Vorhaben hofft die Stadt, Förderung aus dem Landesprogramm erhalten zu können.

Derweil laufen die Arbeiten in der Turnhalle des Siebengebirgsgymnasiums auf Hochtouren. Die Halle dient ab sofort nicht mehr als Flüchtlingsunterkunft. Voraussichtlich in dieser Woche wird die Halle wieder für den Sportbetrieb zur Verfügung stehen. Etwas Luft bei der Flüchtlingsunterbringung verschafft Bad Honnef der nach wie vor gültige Zuweisungsstopp für die Kommunen, die ihr Soll bei der Aufnahme von Flüchtlingen erfüllt haben. Die Atempause wolle man nutzen, um weitere Kapazitäten zu schaffen.

So würden angemietete Wohnungen für die Aufnahme ausgestattet. Am Rederscheider Weg liefen die Tiefbauarbeiten für die Wasser-, Strom- und Gasversorgung sowie die Abwasserbeseitigung. In 36 Mobilheimen will die Stadt wie berichtet vorwiegend Familien zu jeweils acht Personen unterbringen. Darüber hinaus entstehen zwei Sanitäreinheiten, eine Waschküche und eine Einheit für Verwaltung und Sicherheitsdienst.

Wichtiges Thema im Rathaus ist auch die Betreuung der Flüchtlinge. Außendienstmitarbeiter der Stadt bieten mit Hilfe von Dolmetschern in den Unterkünften mobile Sprechstunden an. Dabei geht es auch um Fragen des Alltags wie richtiges Lüften und Heizen, Energiesparen im Haushalt oder die Mülltrennung. Für schulpflichtige Kinder gilt, dass sie nach einer Erstuntersuchung und Impfung beim Kinderarzt in den Schulen aufgenommen werden. Die Stadt Bad Honnef organisiert zudem Fahrten zu den vorgeschriebenen weiteren Untersuchungen beim Gesundheitsamt in Siegburg, die zur Einstufung der Kinder und Jugendlichen in Klassen dazugehören.

Die Integrationsklassen für die Flüchtlingsschüler sind derweil alle belegt. Um den hohen Bedarf abzudecken, haben die Grundschule Am Reichenberg, die Konrad-Adenauer-Schule und weiterführende Schulen die Einrichtung weiterer Integrationsklassen beantragt.

Für die Konrad-Adenauer-Schule wurde eine zweite Integrationsklasse gerade genehmigt. Der Unterricht startet dort jetzt mit acht Kindern.

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