Sicherungsmaßnahmen am Siegfriedfelsen VVS lässt Höhe der Beteiligung offen

SIEBENGEBIRGE · Der Verschönerungsverein für das Siebengebirge (VVS) wird sich im Interesse der Erhaltung der Kulturlandschaft und des Weinbaus am Drachenfels mit einem beachtlichen Beitrag an der Finanzierung der Sicherungsmaßnahmen am Siegfriedfelsen beteiligen.

Diesen von Landrat Frithjof Kühn vorgetragenen Vorschlag des VVS-Vorstands stimmte die ganz große Mehrheit der fast 500 VVS-Mitglieder am Donnerstagabend in der Oberpleiser Aula zu. Dabei handelte es sich nicht um einen förmlichen Beschluss, sondern nur um ein Meinungsbild, weil zu der Versammlung, wie berichtet, nicht fristgerecht eingeladen worden war.

Bei jeweils fünf Gegenstimmen und Enthaltungen fanden die Formulierungen des Landrats die Sympathie der allermeisten Mitglieder. Wie hoch der Beitrag des VVS sein wird, ist noch offen. Darüber soll der VVS-Vorsitzende Hans Peter Lindlar sehr zügig mit dem Land NRW verhandeln. Deshalb kann auch noch nicht, wie von den Winzern erhofft, der Auftrag für den Sicherheitszaun erteilt werden.

"Der Ernte in diesem Jahr hilft es nicht mehr", stellte Lindlar daher in seinem Schlusswort fest. Der Vorstand erhielt weiter den Auftrag, ein Finanzierungskonzept zu erarbeiten. Dabei wird auch über Spendenaufrufe nachgedacht, was der Honnefer CDU-Kreistagsabgeordnete Klaus Döhl vorgeschlagen hatte.

Außerdem soll die Hinzuziehung eines neutralen Schiedsgutachters geprüft werden. Dies war eine Idee des Beiratsmitglieds und Königswinterer SPD-Ratsmitglieds Joachim Hirzel. Im Gegenzug erwartet der VVS vom Land, dass dieses den Verein für die Zukunft "rechtssicher und unwiderruflich" von der Haftungspflicht in solchen Fällen befreit. Geprüft werden soll auch, ob der VVS durch die Beteiligung an der Finanzierung seine Gemeinnützigkeit gefährdet, was vielen Mitgliedern ein besonderes Anliegen war.

Sobald das Finanzierungskonzept vorliegt, wird der VVS-Vorstand die Mitglieder - diesmal rechtzeitig - zu einer Mitgliederversammlung einladen und dieses vorstellen. Dort sollen dann die entsprechenden rechtskräftigen Beschlüsse gefasst werden. Dem Beschluss vorausgegangen war eine durchaus kontrovers geführte Diskussion. Beiratsmitglied Waldemar von Lewin vom Arbeitskreis Finanzen zum Beispiel warnte, der VVS könne sich keine Extraausgaben leisten.

Die 500.000 Euro, die man in der Kasse habe, seien zum Beispiel unter anderem für die Umweltarbeit bestimmt. Er plädierte dafür - wie andere Mitglieder auch - es auf eine Klage ankommen zu lassen. Der Rhöndorfer Jörg Erich Haselier hingegen hielt eine leidenschaftliche Rede für die Winzer: "Es geht um eine weitreichende Schicksalsentscheidung für den Weinbau."

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