Wochenmarkt in Heisterbacherrott Einkaufen auf dem Parkplatz

Heisterbacherrott · Viereinhalb Jahre ist es her, dass der Spar-Markt Wolfgang Steffes in Heisterbacherrott schloss. Seitdem konnte man in dem Ortsteil keine Lebensmittel mehr kaufen und musste mindestens nach Thomasberg fahren. Seit Freitag hat sich das geändert.

Immerhin an einem Tag in der Woche – immer freitags von 9 bis 13 Uhr – können die Heisterbacherrotter Fleisch und Käse, Obst und Gemüse, Eier, Kartoffeln oder frischen Fisch beim Wochenmarkt auf dem großen Parkplatz Dollendorfer Straße/Oelbergstraße einkaufen. Am ersten Tag herrschte bereits reger Betrieb.

Bisher gibt es drei Marktstände, örtliche sind nicht dabei. Die meisten hiesigen Obstbauern verkaufen im eigenen Hof. Die Idee für den Markt hatte Renate Keppler, die frühere Vorsitzende des Werbekreises Thomasberg/Heisterbacherrott, der sich vor zwei Jahren aufgelöst hatte. Die meisten Mitglieder traten dem Werbekreis Oberpleis bei, der die Initiative jetzt unterstützte.

„Der Wochenmarkt soll die Nahversorgung in Heisterbacherrott verbessern und das Dorfleben in Schwung bringen“, sagte Jürgen Kirsch, Schriftführer im Werbekreis Oberpleis. Auch die anderen Gewerbetreibenden in Heisterbacherrott sollten profitieren, weil von dem neuen Angebot zusätzliche Kunden angezogen würden.

Auftreten im Dreierpack

Die drei Marktstände Bauernhof Seifen aus dem Kreis Altenkirchen, Obst Beckhaus und Fisch Bornschein, beide aus Bonn, treten stets im Dreierpack auf. Bisher standen sie freitags wie auch dienstags und donnerstags am Posttower. Weil sie den Standort freitags aufgeben wollten, nutzte der Werbekreis die Gunst der Stunde und holte sie nach Heisterbacherrott.

Michael Beckhaus bestätigte dies: „Freitag machen viele Postler Home Office und arbeiten zu Hause. Da stehen wir lieber hier, wo es keinen Laden gibt.“ Der Platz zwischen den Arztpraxen und der Apotheke gefalle ihnen gut. Normalerweise seien sie auch zu viert. Ein Bäcker gehöre noch dazu. „Den haben wir hier aber nicht dabei“, sagte er mit einem Blick zur benachbarten Bäckerei Blesgen.

„Es bleibt zu wünschen, dass der Markt angenommen wird. Das steht und fällt mit der Kundschaft“, meinte Bürgermeister Peter Wirtz bei der Eröffnung. In der Altstadt ist der Versuch, einen Wochenmarkt auf dem Rathausplatz zu etablieren, mehrmals gescheitert.

Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft unternimmt zurzeit nach einem Antrag aus der Politik in Gesprächen mit der Marktgilde einen erneuten Anlauf. „Die Marktbeschicker stehen nicht Schlange. Das ist ein sehr hartes Brot“, sagte Holger Matissek (WWG).

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