Mehr Sicherheit Radweg an der K17 in Hennef birgt Gefahren

Hennef · Radsportler fordern mehr Sicherheit im Derenbachtal in Hennef. Der Radweg an der K17 berge Gefahren. Der Kreis lässt Schutzstreifen markieren.

 Die K17 im Derenbachtal zwischen Hennef-Bröl und Winterscheid: Ein Bordstein trennt Radfahrer und Fußgänger von den Autos.

Die K17 im Derenbachtal zwischen Hennef-Bröl und Winterscheid: Ein Bordstein trennt Radfahrer und Fußgänger von den Autos.

Foto: Ingo Eisner

Die Kreisstraße 17 liegt idyllisch im malerischen Derenbachtal. Geschwindigkeitsbegrenzungen von 70 Stundenkilometern und Überholverbote gibt es nur an wenigen Stellen. Ansonsten dürfen motorisierte Verkehrsteilnehmer die erlaubten 100 Stundenkilometer fahren. Manche fahren auf der kurvigen Strecke allerdings auch schneller. Das endet dann immer wieder mit Unfällen. Für Helmut Schumacher ist das kein Zustand.

Der Bröler ist Mitglied des Hennefer Radclubs "Cito 1906 Hennef-Geistingen" und mehrfach in der Woche mit dem Rennrad gemeinsam mit seinen Vereinskollegen Matthias Ecke, Manfred Stößer, Rolf Müller und Berthold Schmitz entlang der K 17 auf einem kombinierten Fuß- und Radweg unterwegs. Der Weg, der vor fünf Jahren angelegt wurde, ist etwa 2,5 Meter breit und durch einen zwölf Zentimeter hohen Bordstein sowie eine zurückgesetzte, durchgezogene Linie von der Fahrbahn getrennt.

"Mich beschleicht zunehmend ein unsicheres Gefühl, wenn ich diesen Weg befahre", sagte Schumacher. Grund sei vor allem, dass sich nach seiner Einschätzung die Unfälle an der K 17 seit etwa einem Jahr häufen. "In diesem Jahr hat es bereits zwei Unfälle gegeben. Dass dabei verunglückte Autos offenbar zwangsweise auf dem unmittelbar neben der K 17 verlaufenden Radweg stranden, ist für mich eine nicht zu übersehende Tatsache", sagte Schumacher.

Bei einem Unfall, der sich vor einigen Monaten zwischen Bechlingen und der östlichen Abzweigung nach Winterscheid hinter einer Rechtskurve ereignet hatte, waren Schumacher und seine Frau mit ihren Rennrädern unterwegs. "Wir kamen kurze Zeit später an der Unfallstelle an. Hätten wir nur ein paar Minuten vorher diese Stelle passiert, wären wir ebenfalls in den Unfall verwickelt worden". meint er. Gemeinsam mit seinen Radsportfreunden fordert Schumacher nun eine Leitplanke zum Schutz der Radler und Fußgänger. Zudem solle der Kreis an der K 17 ein durchgehendes Überholverbot sowie eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 70 Stundenkilometer einführen.

Die Gefahr liegt für Schumacher Klar auf der Hand. "Bei einer Fahrbahnbreite von sechs Metern und einem über weite Streckenabschnitte sehr kurvigen Straßenverlauf gibt es, bis auf wenige Ausnahmen, keine Geschwindigkeitsbegrenzung und auch kein Überholverbot. Da ich auch als Autofahrer diese Straße benutze weiß ich, dass es wegen vieler enger Kurvenradien nahezu unmöglich ist, eine höhere Geschwindigkeit als 70 bis maximal 80 Stundenkilometer durchgängig beizubehalten, sagte er. Auf der Bröltalstraße (B 478) habe der Kreis es doch auch geschafft, zwischen Bröleck und Bröl, wo es keinen Radweg gebe, Tempo 70 und ein Überholverbot einzuführen. "Ich fühle mich dort seitdem viel sicherer", sagte Schumacher.

Laut dem Kreis gibt es auf der K 17 nach neuestem Kenntnistand der Unfallkommission nur bei Kilometer 2,2 tatsächlich eine Häufungsstelle, an der sich bereits 2018 mehrere Verkehrsunfälle ereignet haben. Bei allen Unfällen sei die Fahrbahn laut Kreis allerdings nass gewesen. "Die Unfallkommission des Rhein-Sieg-Kreises hat sich an der Örtlichkeit getroffen, um über mögliche Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit zu beraten", sagte Katja Eschmann, Sprecherin des Rhein-Sieg-Kreises. "Es bestand die Vermutung, dass die Markierung des Sicherheitstrennstreifens entlang des gemeinsamen Geh- und Radweges irritierend wirkt und diese bei Autofahrern zu einer falschen Einschätzung des Kurvenverlaufs führt. Daher wurde beschlossen, den Sicherheitstrennstreifen zu schraffieren", sagte Eschmann.

Ein Schild soll künftig auf die Gefahr bei Nässe hinweisen. Die Einführung eines Tempolimits und eines Überholverbots ist laut Eschmann hier nicht notwendig. "Bei Messungen wurde festgestellt, dass der Abschnitt der K 17, der als Unfallhäufungsstelle gemeldet wurde, mit angepasster Geschwindigkeit, die unterhalb der zulässigen Höchstgeschwindigkeit liegt, befahren wird. Bei erlaubten 100 Stundenkilometern wurde ein Durchschnittswert von 85 Stundenkilometern ermittelt", sagte Eschmann.

Die Nachrüstung einer Schutzplanke sei laut den Ergebnissen der Unfallkommission an dieser Stelle nicht sinnvoll, da die Unfälle dort talseitig, und somit entgegengesetzt der Radwegführung passierten. "Sollten sich zukünftig Ansätze für eine signifikante Unfallhäufung mit Gefährdung der dortigen Radverkehrsführung ergeben, wird die Unfallkommission an diesen Stellen natürlich auch über eine zusätzliche Absicherung mittels Schutzplanken beraten", sagte Eschmann.

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