Vereinshaus in Rösberg Ein Dorfgemeinschaftshaus „auf Probe“

Bornheim-Rösberg · Seit der Auflösung des SSV Rösberg steht das Sportheim am Fürchespfad leer. Nun soll es vorerst ein Jahr als Dorfgemeinschaftshaus dienen. Das hat der Sportausschuss am Donnerstagabend beschlossen.

 Das Sportheim des aufgelösten SSV Rösberg soll nun der Dorfgemeinschaft zur Verfügung stehen.

Das Sportheim des aufgelösten SSV Rösberg soll nun der Dorfgemeinschaft zur Verfügung stehen.

Foto: Axel Vogel

Um das Gelände samt Sportheim für den Ort zu erhalten, waren verschiedene Überlegungen zu alternativen Nutzungsmöglichkeiten angestellt worden. Auf Antrag der SPD-Fraktion hatten verschiedene Ausschüsse die Verwaltung beauftragt, Vorschläge für die zukünftige Nutzung des Geländes sowie Perspektiven einer Neugestaltung aufzuzeigen.

Ein erster Vorstoß wurde nun im Sport- und Kulturausschuss auf den Weg gebracht. Einstimmig votierte dieser dafür, dass die Stadt ab dem 1. Juli einen vorerst auf ein Jahr befristeten Vertrag mit der Dorfgemeinschaft über eine Nutzung des Sportheimes abschließt. Dabei soll die Dorfgemeinschaft die laufenden Bewirtschaftungs- sowie Renovierungskosten übernehmen.

Mit einem Schreiben an die Stadt hatte die Dorfgemeinschaft ihr Interesse und die Bereitschaft mitgeteilt, das sogenannte Sportheim als Nutzer zu übernehmen. Das Gebäude soll als „Dorfgemeinschaftshaus“ betrieben werden und als solches für die verschiedenen Aktivitäten der ortsansässigen Vereine zur Verfügung stehen. Es könnte etwa für Versammlungen, Proben des Gesangvereins oder von Musikgruppen dienen – dies allerdings mit gebotener Rücksichtnahme auf die Nachbarbebauung. Auch Ideen wie Treffen von Handarbeitsgruppen oder Spielgruppen für Kinder mit Eltern stehen im Raum.

Für dauerhafte Nutzung wäre Ertüchtigung erforderlich

Bürgermeister Wolfgang Henseler wertete die Bereitschaft der Dorfgemeinschaft zur Übernahme der Räumlichkeiten positiv und richtete seinen Dank an die Vorsitzende Marita Lang. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass das Gebäude derzeit nur als „Umkleide“ genehmigt sei. „Wenn eine dauerhafte Nutzung angestrebt wird, muss eine Nutzungsänderung auf den Weg gebracht werden“, erklärte er. Dabei müsse bedacht werden, dass eine Nutzung, die – etwa durch Lärm – störende Auswirkungen auf die Umgebung hat, ohne Ertüchtigung des Gebäudes nicht genehmigungsfähig sei. „Bei allen Ideen ist darauf zu achten, dass der Stadt keine zusätzlichen Kosten entstehen dürfen“, so Henseler.

Vorerst könnten sich die „Renovierungsarbeiten“ auf eventuelle Malerarbeiten oder die Beschaffung von Mobiliar beschränken“, erläuterte er auf die Frage der CDU, wie hoch der Kostenaufwand für die Dorfgemeinschaft sei.

Vorschlag zur Gründung eines Fördervereins

Rösbergs Ortsvorsteher Peter Tourné regte an, einen Förderverein zu gründen, sollte sich das Angebot bewähren. „Der Raum ist mehr als eine Umkleide. Er bietet viele Möglichkeiten für den Ort.“ Der Vorsitzende des Sport- und Kulturausschusses Ewald Keils meinte: „Es ist ein Probelauf für ein Jahr. Dann sind weitere Schritte zu überlegen.“

Auf die Frage von Jörn Freynick (FDP), mit wem der Vertrag abgeschlossen werde, da es sich bei der Dorfgemeinschaft nicht um einen eingetragenen Verein handele, antwortete Henseler, der Vertrag werde mit einer natürlichen Person geschlossen, die auch als Ansprechpartner zur Verfügung stehe. „Auf längere Sicht wäre es auch mit Blick auf Haftungsfragen sinnvoll, wenn der Vertragspartner ein Verein wäre.“

Sportplatz steht für 950-Jahrfeier zur Verfügung

Der Vertragsabschluss soll unabhängig von einem noch zu erarbeitenden Nutzungskonzept für die Fläche des Sportplatzes erfolgen, die sich im Besitz einer Stiftung befindet. Ein solches Konzept wird derzeit erarbeitet und abgestimmt. Auch Überlegungen aus dem Projekt „Mehr Freiraum für Kinder. Ein Gewinn für alle!“ sollen einfließen.

Für eventuelle bauliche Vorhaben müsste Planungsrecht geschaffen werden“, sagte der Bürgermeister. Denn noch ist die Fläche als Sportstätte deklariert. „Darüber hinaus ist zu bedenken, dass unter dem Platz eine Pipeline verläuft.“ Bis konkrete Vorschläge auf dem Tisch liegen, soll der Platz „so wie er ist“ genutzt werden – beispielsweise für die anstehende 950-Jahrfeier des Ortes.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort