Einsatz bei Hilfsprojekt Abiturientin aus Buschhoven geht nach Peru

Swisttal-Buschhoven · Für ihren Einsatz in einem Entwicklungsprojekt in Peru benötigt die 18-jährige Franca Funk aus Swisttal-Buschhoven noch Sponsoren.

 Franca Funk (2.v.l.) verkaufte in der „Casa del Gelato“ Eis und informierte gleichzeitig über das Entwicklungsprojekt in Peru. Mit dabei waren Jana Henseler, Inhaberin Rukije Aylak (3.v.l.) und Violetta Rizuic (r.).

Franca Funk (2.v.l.) verkaufte in der „Casa del Gelato“ Eis und informierte gleichzeitig über das Entwicklungsprojekt in Peru. Mit dabei waren Jana Henseler, Inhaberin Rukije Aylak (3.v.l.) und Violetta Rizuic (r.).

Foto: Clara Heße

In der Buschhovener „Casa del Gelato“ gehen die Besucher ein und aus. Im Schatten der Sonnenschirme und mit einem Eis in der Hand lässt sich die drückende Hitze aushalten. Nicht nur das – laut den Plakaten am Eingang vollbringt man beim Eisschlecken auch eine gute Tat.

Denn für zwei Stunden, von 14 bis 16 Uhr, gingen am Fronleichnamstag alle Einnahmen aus dem Eisverkauf an ein Hilfsprojekt für Kinder in einem Dorf in Peru: an die Initiative „Estrella del Sauce“, getragen von dem Verein Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners.

Hinter der Aktion stehen allerdings nicht die Vereinsmitglieder, sondern steht eine junge Frau aus Buschhoven: die Abiturientin Franca Funk. Sie ist 18 Jahre alt, hat ein offenes Lächeln und Sommersprossen und trägt ein T-Shirt mit dem Logo der Eisdiele. An diesem Tag steht sie selbst hinter dem Tresen und spricht mit den Gästen über die Spendenaktion, denn das Ganze war ihre Idee.

„Ich habe versucht, viele Leute hierher einzuladen und versuche, das Projekt und die Organisation ein wenig vorzustellen und zu repräsentieren“, sagt Franca Funk. Das Spendenziel ist ehrgeizig: 3500 Euro will sie bis zum 30. Juni gesammelt haben. Denn am 3. September reist sie nach Peru, in den Ort Sauce. Die Siedlung ist an einem See gelegen, nicht weit von der Regenwaldgrenze entfernt. Der gesamte Distrikt hat etwa 5000 Einwohner. Es gibt etwas Tourismus, aber eine reiche Gegend ist es nicht.

Franca Funk ist auf Spenden angewiesen

„Estrella del Sauce“ unterhält dort eine Bildungseinrichtung, in der Funk und eine andere Freiwillige für ein Jahr arbeiten. Unterstützt werden benachteiligte sowie körperlich eingeschränkte Kinder. Die Jungen und Mädchen lernen Lesen und Schreiben sowie ab dem zwölften Lebensjahr Englisch. Die Bildungseinrichtung in Sauce bietet Unterricht und Workshops an, auch nachmittags, da manche Kinder am Vormittag arbeiten müssen. Es gibt Handwerks- und Kunstkurse.

„Ich brauche die Spenden, um diese Reise zu ermöglichen. Ich kann auf jeden Fall nach Peru gehen, die Freunde der Erziehungskunst tragen den Großteil der Kosten. Aber weil so viele Freiwillige weltweit in die Hilfsprojekte gehen, kann der Verein nicht alles übernehmen. Die 3500 Euro gehen in einen Spenderfonds, der von allen Freiwilligen genutzt wird. Jeder muss einen Spendenbetrag einbringen“, erklärt Franca Funk. Bisher hat sie 285 Euro zusammen, hat Freunde und Verwandte angesprochen und Spendenbriefe an örtliche Unternehmen aufgesetzt. Bisher „eher mäßig erfolgreich. Es gibt schon einige Privatpersonen und kleine Unternehmen wie die Eisdiele Buschhoven, die meine Arbeit in Peru auch finanziell unterstützen“, berichtet Franca. „Allerdings bin ich noch weit von der notwendigen Summe von 3500 Euro entfernt.“

Funk hat am Städtischen Gymnasium Rheinbach einen billingualen Abschluss gemacht. Die Arbeit in Peru bedeute für sie, das Gelernte einzusetzen, um anderen zu helfen. „Diese Möglichkeit für ein Auslandsjahr hat man nur einmal, und ich finde, dass man sie nutzen muss. Wenn man alleine von zu Hause weg ist, lernt man, auf sich aufzupassen. Man lernt sich wirklich kennen.“ In Sauce wird Franca in einer Hütte leben, ohne heißes Wasser und viele andere Bequemlichkeiten, mit denen die junge Frau aus Buschhoven aufgewachsen ist. Sie sei natürlich aufgeregt, Angst vor der Umstellung habe sie aber nicht. „Ich freue mich riesig auf die Reise. Ich werde nur ein paar Sachen haben, kein Internet und kein Fernsehen und das alles. Ich kann mich auf meine Arbeit konzentrieren und in die Kultur eintauchen. Wenn man solche Erfahrungen macht, hat man eine ganz neue Sicht darauf, was wirklich wichtig ist“.

Weitere Informationen zum Projekt.

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