Kampf gegen Kinderlähmung: Benefizkonzert des Rotary Club Bonn-Rheinbach

Bonner Cellist Michael Denhoff und Berliner Pianistin Birgitta Wollenweber boten ein abwechslungsreiches Programm

Bonn. Zu einem Benefizkonzert in die alte Kirche des Collegium Leoninum hatte der Rotary Club Bonn-Rheinbach geladen. Das Anliegen war, die Aktion "Kampf gegen Kinderlähmung", die der Rotary Club Deutschland ins Leben gerufen hat, zu unterstützen.

Dazu hatte man sich zwei renommierte Musiker eingeladen, den Bonner Komponisten und Cellisten Michael Denhoff und die in Berlin lehrende Pianistin Birgitta Wollenweber, die in Bonn auch keine Unbekannte ist.

Das Programm war allerdings nicht wie so oft bei Benefizkonzerten einem allgemeingefälligen Mainstream verpflichtet. Mit Werken von Anton von Webern und Denhoff selbst setzte man auch auf Neue Musik. Allenfalls die erste Hälfte mit Johann Sebastian Bachs Sonate Nr. 2 in D-Dur und Ludwig van Beethovens g-Moll Sonate aus op. 5 war konventionelleren Zuschnitts.

Doch auch hier boten die beiden Musiker keinen leicht konsumierbaren Klangteppich, sondern ausgesprochen differenziert gestaltete Interpretationen, die aufhorchen ließen. Etwa in Bachs Sonate, die Denhoff - geradezu himmlisch begleitet von Wollenweber - mit festem Bogenstrich und sangvollem Ton sehr verfeinert gestaltete. Auch Beethovens g-Moll-Sonate ließ vor allem im einleitenden Adagio einen intensiven Gestaltungswillen erkennen, der sich in den folgenden Sätzen durchweg bestätigte.

Die kleine Form bestimmte zunächst die zweite Konzerthälfte. Mit drei Stücken op. 11 von Webern legte Birgitta Wollenweber ein mindestens genauso konzentriertes Klavierspiel an den Tag, wie es die verdichtete Substanz dieser Musik nahe legt, und mit Sieben Bagatellen, die allesamt lebenden wie verstorbenen Cellogrößen gewidmet sind, aus der eigenen Feder zeigte sich Denhoff anschließend als ebenso sympathischer wie erfahrener Komponist von Charakterstücken. Mit Johannes Brahms' erster Sonate widmete man sich anschließend der großen Form. Und auch dies gelang ganz formidabel.

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