Janine Wissler zum Neun-Euro-Ticket und Hartz-IV-Beziehern „Bürokratie der sozialen Kälte“

Berlin · Die Vorsitzende der Partei Die Linke, Janine Wissler, hat im Zusammenhang mit dem Neun-Euro-Ticket Rückforderungen und Minderauszahlungen für Hartz-IV-Bezieher als „Bürokratie der sozialen Kälte" kritisiert.

 Janine Wissler, Vorsitzende der Linken.

Janine Wissler, Vorsitzende der Linken.

Foto: dpa/Wolfgang Kumm

Wissler sagte dem Bonner General-Anzeiger: „Das Neun-Euro-Ticket soll zum Ausgleich der Belastung durch die steigenden Preise beitragen. Wenn Menschen im Hartz-IV-Bezug die Ersparnis zurückzahlen müssen, kommt die Entlastung ausgerechnet bei denen nicht an, die sie am dringendsten benötigen.“ Bislang hatten Hartz-IV-Bezieher – abhängig von Stadt und Bundesland – die monatlichen Kosten zwischen 40 und 50 Euro für ein Schülerticket bezahlt bekommen. Nun sollen sie nur noch das Geld für das Neun-Euro-Ticket bekommen beziehungsweise die Differenz zum bereits erhaltenen ermäßigten Ticket wieder zurückzahlen. Laut Wissler kommt dies der Botschaft gleich: „Wir wollen alle entlasten, aber nicht Euch.“ Wer ein spritschluckendes Luxusauto fahre, profitiere von der Entlastung am meisten. Wer auf jede Unterstützung dringend angewiesen sei, bekomme dagegen das wenige wieder abgenommen, so Wissler. Die Linke-Vorsitzende sprach sich weiter dafür aus, das Neun-Euro-Ticket zu entfristen und den Nahverkehr perspektivisch kostenlos für alle anzubieten.

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