1. Sportfischervereins Bad Neuenahr 24. Fischerfest in Bad Neuenahr

BAD NEUENAHR · Die Sportfischer luden trotz Trauer um ihren Ehrenvorsitzenden Werner Schneider erstmals auf den Bolzplatz zwischen Heppingen und Heimersheim ein. Die in den Öfen geräucherten Aale und Forellen fanden reißenden Absatz.

 Vor der Kulisse der Landskrone lässt sich sogar auf der Tischtennisplatte gut speisen.

Vor der Kulisse der Landskrone lässt sich sogar auf der Tischtennisplatte gut speisen.

Foto: Matin Gausmann

Das 24. Fischerfest des 1. Sportfischervereins Bad Neuenahr dürfte Vorstand und Mitgliedern noch lange in Erinnerung bleiben. Nicht nur die Tatsache, dass man nicht mehr am angestammten Platz zwischen Berufsschule und Ahr feiern konnte, prägte das jüngste Fest. Vielmehr mischte sich in die Feier die Trauer um den wenige Tage zuvor verstorbenen Ehrenvorsitzenden Werner Schneider, der am Samstagmorgen in Ringen zu Grabe getragen wurde. „Natürlich haben wir überlegt, das Fest in diesem Jahr ausfallen zu lassen. Aber das wäre nicht im Sinne von Werner und seiner Frau gewesen“, so Pressewart Franz Rappl. Viele Mitglieder seien am Wochenende aber von einem beklemmenden Gefühl begleitet worden, so Rappl.

Dazu kam die Sorge, ob denn der neue Festplatz angenommen werden würde. Wegen der vorbereitenden Arbeiten zur Landesgartenschau 2022 konnte die einstige Fischerfestwiese nicht mehr genutzt werden. Der Tross mit seinen Zelten, Bänken und Buden zog rund 500 Meter ahrabwärts bis zum Bolzplatz zwischen Heppingen und Heimersheim. Platz war dort genügend vorhanden, am hochfrequentierten Radweg lag der neue Festplatz ebenfalls. „Nur die Fußgänger aus der Stadt, vor allem vom Wohnstift Augustinum, scheuen vielleicht den weiteren Weg“, so Rappl. Auch Parkplätze gebe es auch bei weitem nicht mehr so viele wie früher. Und so tat der Vorsitzende Achim Bremm im Vorfeld kund: „Wir sind mit dem neuen Standort nicht übermäßig glücklich, aber wir werden das Beste daraus machen.“

So hatten die Sportfischer alle Hände voll zu tun, vor allem an den Speiseausgaben bildeten sich immer wieder lange Schlangen. Die Räucheröfen qualmten, Aal und Forelle gingen weg wie die berühmten warmen Semmeln. Heiße Würstchen und an den Nachmittagen Kaffee und Kuchen standen für die bereit, die nicht unbedingt zu Räucherfisch greifen wollten. Den Durst löschte ein Glas Ahrwein, ein kühles Bier oder ein alkoholfreier Drink.

Die Menschen saßen unter Zeltdächern oder unter freiem Himmel und erfreuten sich am Blick auf die nahe Landskrone, während die Kinder sich auf dem Bolzplatz nach Herzenslust austoben konnten. Ein Lkw wurde zur Bühne umfunktioniert, der „Kölsche Jung vun der Ahr“ sorgte am Samstag mit reichlich Stimmungsliedern dafür, dass die Tanzfläche immer gut gefüllt war. Selbst dafür konnten sich die Fischer den mühseligen Aufbau sparen, stand doch eine befestigte Fläche bereit und lud förmlich zum Tanz ein. Dennoch sind es gerade Auf- und Abbau, die dem nicht mehr ganz so jungen Vorstand viel Arbeit und Kopfzerbrechen bereiten. Eine ganze Woche lang wird an der Festwiese gearbeitet, um die beiden Festtage durchführen zu können. „Mittlerweile arbeiten wieder jüngere Leute mit, so dass wir guten Mutes in die Zukunft schauen“, so Rappl.

An beiden Tagen waren dann vor allem das Räucher- und das Küchenteam stark gefordert. Vielleicht findet man in absehbarer Zeit auch wieder eine Fischerkönigin, hat es doch auch dort an Bewerberinnen gefehlt. Auf alle Fälle waren die Sorgen um das Fischerfest, das im kommenden Jahr seinen 25. Geburtstag feiert, unbegründet.

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