nach Brand Marinekameradschaft Bonn feiert Wiedereröffnung

Hardthöhe · Marinekameradschaft feiert nach Brand und aufwendiger Sanierung die Wiedereröffnung ihres Treffpunkts.

Es war ein großes Fest am Ende einer schwierigen Zeit: Feierlich läuteten die Mitglieder der Marinekameradschaft Eisbrecher Stettin die neue Schiffsglocke am Vereinsheim im Wesselheideweg. Zur Einweihungsfeier des von Grund auf sanierten Hauses kamen am Samstag rund 160 Gäste. Nach dem verheerenden Brand im Frühjahr 2018 erstrahlt das Heim nun wieder im neuen Glanz. Für die Marinekameradschaft ist der Großteil der Arbeit geschafft, nur noch kleinere Investitionen müssen getätigt werden.

Der Brand im Vereinsheim, ausgelöst durch einen technischen Defekt einer Gastherme, hatte das Gebäude stark beschädigt. Der zweite Vorsitzende des Vereins, Manfred Rheindorf, erinnert sich an den Moment, als er am Tag nach dem Feuer das Haus zum ersten Mal sah: Zunächst habe er den Schaden gar nicht einschätzen können, von der Straße aus sei dieser schlecht zu sehen gewesen. „Als ich dann das ganze Ausmaß erblickt habe, war ich tief erschüttert.“ Der erste Vorsitzende, Berthold Heupel, erklärte, dass man den Schaden gar nicht richtig beziffern konnte. „Es sind alle Erinnerungsstücke, auch von alten Mitgliedern, die bei der Marine waren, vernichtet worden.“ An vielen Stücken hätten persönliche Geschichten der Spender gehangen, somit sei ihr Wert unschätzbar.

Umso schöner sei es nun, das Vereinsheim der Marinekameradschaft in einem fertigen Zustand zu sehen. Die Decke wurde erneuert und helles Holz verbaut. „Das neue Holz gefällt mir sogar besser als das alte“, sagte Rheindorf. Auch haben schon viele neue Sammlerstücke im Haus ihren Platz gefunden, darunter einige Schiffsmodelle und ein besonderes Schriftstück des Marineschiffs „Bonn“ der Bundeswehr, dem größten Einsatzgruppenversorger der Marine. Die Originalurkunde, die dem Schiff zur Bewältigung von 100 000 Seemeilen ausgestellt wurde, hängt ebenfalls im Vereinsheim.

Renovierung war Herzensangelegenheit

Bei der Renovierung haben zahlreiche Vereinsmitglieder mit Hand angelegt. „Es war für alle sehr anstrengend“, so Heupel. Trotzdem hätten alle durchgehalten, es handele sich schließlich um eine Herzensangelegenheit. Zahlreiche befreundete Vereine, aber auch Privatpersonen spendeten für den Wiederaufbau. „Ich war in der Regel zwei bis drei Mal pro Woche vor Ort“, sagte Rheindorf.

Während der Arbeiten sollte das Vereinsleben natürlich nicht zum Erliegen kommen, deswegen trafen sich die Mitglieder zu den Versammlungen in einem Zelt im Garten. Weil das Zelt auch im Winter stehen bleiben musste, sei es nun arg in Mitleidenschaft gezogen und müsse ersetzt werden.

Der evangelische Pfarrer Dirk Voos segnete das Vereinsheim am Samstag nach dessen „Wiedergeburt“, wie Heupel es mit einem Schmunzeln sagte. Die Taufe mit Sekt führte anschließend Duisdorfs Weinkönigin Christina I. durch. Feierlich enthüllten die Mitglieder ein Bild des Dampfeisbrechers „Stettin“ an der Außenwand des Hauses. Das Schiff ist Namensgeber der Marinekameradschaft. Der Bonner Shanty-Chor begleitete das Fest mit seinen Seemannsliedern („Shanties“).

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